Veröffentlichungen des Kultturamtes, Heft 36, Dezember 1985

KIFFER Anton,• am 11. Oktober 1679 in St. Pölten, t am 30. April 1739 in Belgrad, wirkte in Steyr in den Jahren 1713 und 1714 als Schul– präfekt und behielt diese Funktion auch , als er als Rektor das Kolleg vom 21 . Dezember 1732 bis zum 19. Dezember 1735 leitete 1 ). 1705 hatte er in Graz die Poesis unterrichtet und während dieser Tätigkeit einen Band Gedichte mit dem Titel "Epistolae heroum et heroidum ex Augusta Domo austriaca aut huic addictorum personarum" verfaßt 2 ). 1710 ist er in Linz unter den "Patres tertiae probationis" angeführt 3 ). Die späteren Lebens– jahre verbrachte er zumeist als Missionar in Ungarn und in Siebenbürgen. Trotz seiner schwachen Gesundheit meldete er sich zum Dienst an den Pestkranken in Belgrad und starb dort an dieser Seuche 4 ) . au u L: 1 ) Cat. brev. Austr. 1713, 1714, 1733 - 1735; LSA-323, 324; Duhr IV/ 1, 3834 ; Brandl 53, StR 11, 81 /3,96/3, 196/ 1, 201 / 1, 210/ 1, 213/ 1 2) Peinlich 1869/69, 90, 105, 1870/ 156 3) LR C III C 3, 186/24 4) Stoeger 183 CHILESI Dominik, •am 28. April 1630 in Wien, t am 14. März 1696 in Steyr, wirkte hier 18 Jahre lang von 1679 bis 1696 1 ). Er war erst mit 19 Jahren in den Orden eingetreten und widmete sein ganzes Leben als Priester der Seelsorge. 1667 und 1668 finden wir ihn in Linz als Fest– prediger in der Stadtpfarrkirche, Seelsorger und Beichtvater, ein Jahr auch als Präses der Todesangstbruderschaft 2 ) . In Steyr war er zunächst Schulpräfekt, bekleidete dann von 1680 bis 1688 und von 1691 bis 1693 die Funktion des Präses der Bürgerkongregation und betreute auch 12 Jahre lang , nämlich von 1681 bis 1693 (ausgenommen 1685) das Bürgerspital 3 ) . Er war ein vielgesuchter Berater in Gewissensfragen und galt als "Vater der Armen". Er verfaßte mehrere religiöse Schriften, die teils in Steyr, wie z. B. "Spiritualis animae cura" (1695) und "Libellus Exercitationum" (1695), gedruckt wurden, teils in Linz erschienen, wie z. B "Das Leben der Ehrwürdigen Mutter Viktoria", eine Übersetzung aus dem Italienischen 4 ). au u L: 1 ) StR 1, 280/3, 289/3, 298/3, 304/6, 313/7, 320/5, 330/3, 342/3, 351 /3, 353/3, 360/5, 369/5, 376/5, 379/5, 387/5, 393/4, 401 /4, 403/5; Brandl 52 2 ) LR C III C 2, 166/4, 174/6 3) Vgl. Regesten in 1 4) Stoeger45. Vgl. auch A. Hess, Steyr, eine alte Druckerstadt (Phil. Dissertation Wien 1950), S. 169, Nr.4. Elogium in LA 1696 nicht enthalten KLEIN Karl, •am 12. Mai 1712 in Wien, t am 19. Feber 1764 in Linz 1 ) , war 1735 in Steyr als Lehrer der Gr und Sy tätig 2 ) . Als tüchtiger Gymnasiallehrer wurde er auch noch als Priester am Gymnasium in Raab (Györ) und Szakolcza eingesetzt und betreute mehrere Jahre die "repetentes" in Leoben . Als er infolge Arthritis des Gebrauchs seiner Finger schon fast beraubt war, wurde er 1743 und 1746 Minister am Nordico in Linz, bekleidete aber 1747 nur mehr die Funktion des "historicus domus". Hier inszenierte er anläßlich des Besuches der Kaiserin Maria Theresia am 2. Juli 1742 das Stück "Deborah Victrix" 4 ). Viele Jahre beschäftigte er sich mit Poesie in lateinischer und grie21

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