Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 35, April 1980

Johann Höller und brachte ihm Haus und Gewerbe in die Ehe mit. Johann Höller räumte im Jahre 1820 den unmittelbar am Haus liegenden Grund– streifen seines Gartens der Stadt zu einem Durchgang von der Berggasse zum neu aufgeworfenen Damm ein und erhielt als Entschädigung ein Areal im Stadtgraben (9). 1833 veräußerte der Witwer Johann Höller das Haus an die Schneider– familie Alexander und Josefa Neumann. Von dem oben rückwärts an der von dem Dammtor bis zur Behausung Berggasse Nr. 28 laufenden hölzernen Gang wird der vordere über den Damm führende Anteil in einer Länge von sieben Schuh zur Benützung und als Eigentum an das Haus Berggasse Nr. 30 bzw. 32 abgetreten. Der übrige Teil des Ganges von der Länge des Gartens bis zum Haus Berggasse Nr. 28 bleibt dem Haus Handel-Mazzetti-Promenade Nr. 21 (10). Die weiteren Besitzer waren Johann und Theresia Außermayr (1855 bis 1862) und ab 1862 Josef und Barbara Pichler. Wie alle Häuser am Berg hatte auch dieses das Recht der Nutznießung des Stadtgrabenzwingers in der Länge des Hausgrundes, doch mußte es sich der Schneider Josef Haindl erst wieder erkämpfen, nachdem der Benefiziate des Trainten– stiftes sowoh l seinen als auch den Zwingeranteil des Hauses Berggasse Nr. 28 zur Benützung innegehabt hatte (11 ). *** Das Haus Berggasse Nr. 40 ist durch einen schönen spätgotischen Krag– sturz ausgezeichnet und ging als „Forsterisches Benefiziatenhaus" in die Stadtgeschichte ein. Der Steyrer Bürger Friedrich Forster veräußerte 1481 seine Behausung in Ennsdorf und den „Hof am Wilzenberg in der San-Mareiner Pfarr" und verwendete den Erlös zum Ankauf des Hauses „am Berg " als Stiftung. Als Gegenleistung hatte der Stiftskaplan wqchentlich fünf Messen zu lesen . Schon vor dieser Stiftung hatte Fried rich Forster sein Bürgerrecht 1478 in Steyr zurückgelegt und sich auf das Land zu rückgezogen. Er starb am 13. September 1498 in St. Marien. Seine Hausfrau Otti lie war die Tochter des Martin Kienast zu Lambach gewesen (12) . Am 6. Oktober 1869 erwarben Georg und Katharina Hager durch einen Vertrag mit der Kirchenverwaltung dieses Haus. Die Bewilligung des bischöflichen Ord inariates zu Linz wurde am 21. August und die magistrat– liche Bewilligung am 22. Dezember 1869 erteilt. *** Wie Preuenhueber berichtet, ist 1490 Georg Brandstetter, Bürger zu Steyr „ ein gar reicher Mann " gestorben. Seine Witwe Appolonia und seine Kinder Hans und Katharina haben zur Vollziehung des letzten Willens ihres Vaters eine Ewige Messe in der Pfarrkirche gestiftet und dazu ein „Haus am Berg samt zehn Bauerngütern und etlichen Zehenden " . Das Brandstetterische Benefiziatenhaus wurde 1788 nach dem Kauf durch die Stadtgemeinde Steyr in das „ Stadtschulhaus " umgewidmet. Durch Kauf 27

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