Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 35, April 1980

Weitere Häuser „am Berg" Weitere Häuser „am Berg" waren im Mittelalter und noch in der frühen Neuzeit in adeligem Besitz, hatten dadurch eine besondere rechtliche Stellung oder befanden sich zumindest in den Händen einflußreicher Stadtbürger oder hatten eine besondere Verwendung. So die Häuser die Reihenfolge nach der Entfernung von der damaligen „ Styraburg " - Berggasse Nr. 30, und 32 sowie die Objekte Nr. 40, 42, 44, 73 und 81. Bei weiteren Objekten lassen verschiedene Kriterien vermuten , daß auch sie zu den Häusern ehemaliger Ministerialen gehörten, so Berggasse 48 als „ Hain ergerisches Benefiziatenhaus", Berggasse Nr. 46 als Eigentum geistlicher Herren, eventuell auch die Häuser Berggasse Nr. 38 als ,,Dreifaltigkeits-Stiftshaus" und Berggasse Nr. 34 als „Elendzech-Bene– fiziatenhaus" (2). Um das Jahr 1476 war das Haus Berggasse Nr. 30 und 32 (Handel– Mazzetti-Promenade Nr. 23) auf dem Berg nebst anderen Häusern den Brüdern Wiener eigen. 1515 werden die Erben nach Michael Widmer (gestorben am 20. Au– gust 1466) genannt (3). Um 1543 befindet sich das Haus im Besitze der Erben nach Michael Hainberger, dem Erben seines gleichnamigen und schon 1513 als verstorben bezeichneten Schwagers. Das Hainbergische Stammhaus war Stadtplatz Nr. 30 (Berggasse Nr. 45) (4) . Ein zweiter Michael Hainberger, Bürger zu Steyr, war Vetter des erst– genannten Michael und Stadtrichter der Jahre 1502 bis 1504. Er starb am 6. Dezember 1528. Seine Gattin Margarete war schon 1521 verstorben. Nach dem Schiffermeister Leonhard Weichselbaum (um 1567) folgte der Tischler und Orgelmacher Georg Hacker. In Ermangelung eines Erben vermachte er sein „Haus am Berg" allhiee seinem lieben Vetter Ulrich Schreyer, Sohn des Leonhard Schreyer zu Gröningen und der Katharina, auch Orgelmacher, welchen ich von Jugend auf erzogen und er sich in währender Zeit gar folgsam und treu gegen mich und meiner abgeleibten (schon verstorbenen) Hausfrau verhalten und meine Nahrung bessen (geholfen). Ulrich Schreyer besitzt das Haus bis 1650 und verkauft es dann um sechzig fl. dem Christoph Zauner (6). Von der Witwe Maria Ulrich geht das Haus 1685 an die Schneiderfamilie Limber (Limmer) über. Bis 1733 besitzt es dann Matthias Limber, dann bis 1760 dessen Sohn Johann Adam (7). Johann Adam Limber stirbt am 19. Oktober 1758. Die Behausung geht an seinen Berufskollegen Johann Michael Schopper über (8) . Auch die nächsten Besitzer hatten das Schneidergewerbe inne, so von ca. 1777 bis 1787 Josef und Judith Reißer und ab 1787 Josef und Katharina Haindl. Die Tochter Katharina Haindl ehelichte 1815 den Schneidermeister 26

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