Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 33, 1976

letztes Aufftackern des Widerstandes der f&auern Nach der blutigen Ahndung des Bauernaufstandes durch die Hinrichtung der Bauernführer im Jahre 1627 meinte man, den Bauern werde es nun sicherlich an Mut und Tatkraft mangeln, sich neuerlich gegen die Obrigkeit zu erheben. Doch schon im Jänner 1627, als einhundert Mann des Pappenheimb- schen Regimentes nach Weyer verlegt wurden und bei diesem Marsch das an der Route gelegene Gebiet von den Soldaten sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, regt sich der bäuerliche Widerstand. Der Zeugempfänger der bürgerlichen Eisenhandelsgesellschaft in Steyr Maximilian Luckner hatte dem Militär seine Führungsdienste zur Verfügung gestellt. Die Rache der Bevölkerung, vor allem der des geplünderten Ortes Losenstein, entlud sich auf den vermeintlich Schuldigen. Maximilian Luckner wurde am 5. Jänner 1627 in seinem eigenen Haus erschlagen, sein Leichnam in die Enns geworfen.1) Die Bauern befürchteten einen Rachezug der Pappenheimbschen Reiter und verschanzten sich in den Bergen. Es kam aber zu keinen Kampfhandlungen. Nach einem Monat wurden die Soldaten wieder abgezogen, ein halbes Jahr später überraschend dreißig Rädelsführer verhaftet und auf die Steyrer Burg gebracht. Drei Bauern wurden hingerichtet, elf zur Arbeit in Eisen in die Wiener Stadtgräben verschickt, andere nach Gefängnisstrafen wieder freigelassen.2) Im Jahre 1632 wandte sich das Kriegsglück wieder den protestantischen Mächten zu. Die Bauern glaubten nunmehr, ihre Lage ändern zu können. Anlaß der Unruhe und der Erhebung war die Einhebung einer Hausabgabe von je fünf Gulden durch die Landstände. Der Prädikant Jakob Greimbl tauchte im „Landl“ wieder auf und schürte den Aufstand im Hausruckviertel. Die Bauern hofften wieder auf ausländische Hilfe, diesmal auf die der Schweden, doch die Kriegsgunst wechselte zum katholischen Feldherrn Wallenstein. Der Aufstand konnte insofern gefährlich werden, da nach Niederschlagung des großen Bauernaufstandes von 1626 und nach dem Ende der bairischen Pfandschaft durch die Verlegung der Truppen an die euro85

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