Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 32, Februar 1975

Das Bummerlhaus 1. Teil Die Besitzer Pandorfer, Prandstetter, Händl und Frizler von Dr. Volker Lutz Das „Bummerlhaus“, das stolze Bauwerk, in neuer Verwendung der Öffentlichkeit wiedergegeben, in alten gotischen Formen erhalten, erfreut das Auge der Einheimischen und begeistert die Gäste der alten Eisenstadt. Vor mehr als fünfhundert Jahren von der mit Maximilian I. befreundeten Familie Prandstetter angekauft und von einem noch unbekannten Baumeister zu einem herrlichen Bürgerhaus umgestaltet, diente es durch die Jahrhunderte als Flandelshaus und dann als gastfreundliches Wirtshaus „Zum goldenen Löwen“. 1) Die Familie Pandorfer Als erster bekannter Besitzer des „Bummerlhauses“ wird um 1450 Mert (Martin) Pandorfer genannt. Martin Pandorfer war Bürger der Stadt Steyr, von 1432 bis 1450 Rentmeister der Herrschaft Steyr) und starb im Jahre 1456. Valentin Preuenhueber, der Verfasser der „Annales Styrenses“ (gestorben 1642), kannte noch seine Grabtafel an der Steyrer Pfarrkirche. Die Witwe Dorothea des Martin Pandorfer ehelichte hierauf den Stadtrichter Sigmund Schaffoltinger.2) Bekanntlich hatte Herzog Albrecht V. im Jahre 1432 seiner Gattin Elisabeth, der Tochter Kaiser Sigismunds, Schloß und Stadt Steyr als Morgengabe verschrieben, die sie bis zum Jahre 1440 innehatte. Der erste ihrer Rentmeister war Martin Pandorfer gewesen.3) Abkürzungen : S. = Seite ; H. = Haus ; VKSt. Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr ; F. = Faszikel ; K. = Kasten ; L. Lade ; StA. = Stadtarchiv ; StB. = Steuerbuch ; RP. = Ratsprotokoll. ') Preuenhueber, Annales Styrenses, S. 88 — vgl. Volker Lutz, Kulturzeitschrift „Oberösterreich“, 1/1974, 24. Jg., S. 21 ff. 2) Preuenhueber, S. 108. — Wappen : Preuenhueber, S. 109. 3) Volker Lutz, Burggrafen und Pfleger von Steyr, unveröffentlichtes Manuskript. 37

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2