Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Heft 30, April 1972

Zeichenmeister Löw hielt den schrecklichen Brand von Steyrdorf im Bilde fest, wofür ihm aus der Stadtkasse ein Honorar von 12 Gulden C. M. gegeben wurde88 ). Ende 1833 wurde die Abtragung des Ennsturmes in Erwägung gezogen. Der Magistrat suchte bei der Regierung um Genehmigung an. Der Abbruch des Schuhbodentores im Jahre 1834 kostete 18 Gulden c. M.s9). Über Auftrag des Kreisamtes mußte 1839 das Gleinkertor im Einvernehmen mit dem Eigentümer Franz Heinl, geschätzt werden, da man es entweder verbreitern oder niederreißen wollte. Von der Stadtverwaltung ist berichtet worden, "daß man weder die Erweiterung noch die Demolierung für nothwendig halte" . Damit war dem Tor noch eine Frist von vier Jahren geschenkt90 ). Von den im Jahre 1834 in Steyr arbeitenden 813 Gewerbetreibenden waren allein 60 als Messerermeister tätig, 167 Meister verarbeiteten Eisen in irgendwelcher Form, während 19 Meister Gegenstände aus Kupfer, Messing und Silber formten. Unter den 22 Handelstreibenden der Stadt zählte man 6 Eisenhändler, von ihnen waren die bedeutendsten Franz Schönthan– Pernwald, Joseph von Koller und Johann Zeller, die ihren Handel am Stadtplatz betrieben. Auffallend groß ist die Zahl der Salzhändler, ihrer 20 beherbergte die Stadt im vorerwähnten Jahre. 7 Bierbrauer, 47 Gastwirte, 4 Bierwirte und 1 Mostwirt sorgten für die Durstigen. Auch der Brief- und Fahrpostverkehr war in dieser Zeit schon ziemlich gut entwickelt. Mit Ausnahme der Dienstage erreichte Briefpost aus aller Welt die Stadt, hingegen konnte täglich Post beim k. k. Absatz-Postamte aufgegeben werden. Den Steyrern bot sich die Möglichkeit, jeden Dienstag und Freitag um 6 Uhr mit der Fahrpost Linz zu erreichen und von dort weiterhin Anschluß zu finden. Jeden Mittwoch und Samstag brachte die Fahrpost die Reisenden von Linz nach Steyr, wo sie spätestens um 6 Uhr abends ankamen91 ). Eine Direktverbindung mit Wien sicherte die Schiffahrt. Jeden Dienstag fuhr ein Schiff der ortsansässigen zwei Schiffmeister Johann Riener, Lange Gasse 16 (heute Haratzmüllerstraße), und Thomas Mayr, Vorstadt Schönau 12, abwechslungsweise von Steyr nach Wien ab. 88 ) RP 1833 A, 170, 147. 89 ) RP 1834 A, 69. 00) RP 1839 A, 35. 91 ) Im Oktober 1821 wurde eine „Journal Post" errichtet (RP 1821, 387) 36

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