Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 29, Oktober 1969

den der Grund-, Vogt- und Lehensobrigkeit der Stadt Steyr unterstehende» „Gall- Innßgmain vor St. Gilgen Thor genandten ligenten Schwarzhoff".") <Tomitz- straße Nr. $). Die noch teilweise erhaltenen Aufzeichnungen über die zwischen der Stadt Steyr und dem Abte zu Garsten erfolgten Abrechnungen überliefern die Namen der an den kirchlichen Lauten beteiligten Personen. Den Bau des pfarrhofes und jedenfalls auch die Vollendung der Stadtpfarrkirche überwachte der welsche Baumeister tllaij,67) der schon »6l8 Schlotzbauten in Steyr aufgeführt hatte. Nach 3- Schmidt hieß er Markus (M a r x) Martin S p a z. Er war auch in Linz, Kremsmünster, St. Florian, Schlägl, Gmunden und in anderen ©rtert tätig. $6<M dürfte er in Wien gestorben sein.") Für seine Arbeit bei Durchführung der Steyrer Kirchenbauten erhielt er 2658 Gulden.") Erwähnt werden in den genannten Archivalien die Maler Thomas Hoffman (aus München) und £) a rt 5 Heinrich. Größere Arbeiten hatten auszuführen der Zimmermeister L ö ch e r e r, die Glasermeister Georg Till und Georg Lottring, der Stadtschmied Georg Deich er und der Steinmetz Siegmund Stegerer. Baumaterial lieferten Strauß, Khruglmüllner (Kalk und Laden), Georg Lichtenwallner zu Pichlern (Holzwerk), Jakob Tetit- schenpaur (Ziegel), die Innerberger Hauptgewerkschaft (Eisen) u. a. In der Mahnung des bürgerlichen Schneiders Jakob Flieher waren wälische Maurer einquartiert.70) Durch die enorme Verschuldung der Stadt mußten Handwerker und Lieferanten längere Zeit auf ihr Geld warten, einige wurden erst $633 für ihre Leistung entschädigt.7') Laut „Abraittung Zwischen Gmainer Statt Steyer, an ainem: vnnd dann dero- selben pfarrkhirchen St. Egidi et Lolomani Andters Thaillß" aus dem Jahre $639 betrugen die Auslagen der Stadt für obige Bauten, einschließlich der $628 zugesagten 6000 Gulden, $ $69$ fl. 7 ß $3 $/2 t>.72) Die Ausgaben des Garstner Abtes sind aus den Steyrer ©uellen nicht festzustellen. Hand in Hand mit den Bauarbeiten erfolgte die Neuausstattung des Steyrer Münsters. Nach Übernahme desselben durch den 2tbt von Garsten im Jahre $599 war es mit Mrnaten und Altargeräten schlecht bestellt.70) $567 wurden Kleinodien der Pfarrkirche zur Anfertigung von zwei Schalen, eines silbernen Kandels und eines Kelches verwendet.7") Das am 26. August $585 aufgenommene Kircheninventar verzeichnet u. a. zwölf evangelische Bücher (z. B. Luthers Bibel, Merke Melanchthons, Katechismus der Besilius Eamerhofer), einen großen und einen kleinen Kelch sowie zwei mittlere Kelche mit patenen.75) “) St.A„ F. Pfarrkirche 1653 — 1715, K. XI, L. 26, Nr. 138. 67) Sein Polier hieß M. Andjree. Zetl, Chronik, S. 105. 68) J. Schmidt, Linzer Kunstchronik. 1. Teil. Die Baumeister, Bildhauer und Maler. Linz 1951, S. 32. 69) Im Jahre 1639 bezahlte Pfarrkirchenamtsverwalter Joseph Achtmarkt „Maister Marxen Paumaistern in Lynz" den Restbetrag von 400 fl. St.A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 118. 70) St.A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 118 : Abrechnungen 1635 und 1639. 71) St.A., Rp. 1631, 144, 160 ; — 1633, fol. 18, 62, 103, 106. 72) St.A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 118. 73) Im Jahre 1584 wurde im Rat hingewiesen, daß die „Pfarrkirchen-Ornat“ dem durch das Fenster eindringenden Regen ausgesetzt seien. St. A., Rp. 1584, Bd. 10, 373. 74) St.A.,Schroff, Regesten, Bd. VI, S. 350 ff. 75) St.A., F. Pfarrkirche 1653 — 1715, K. XI, L. 26, Nr. 153. 59

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