Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 29, Oktober 1969

Jeremias Gruebcr 20 Gulden, (588 IDolf Urkauf 50 Gulden, iß'iß Amoleia Dorningerirt ßü Gulden, (509 Daniel Straffer zu Gleiß 200 Gulden, leoi Thomas Mann 50 Gulden?') Als in Steyr 1599 die politische Gegenreformation einsetzte, gelangte die Pfarrkirche, die nahezu fünfzig Jahre von den Protestanten für Gottesdienste benützt worden war, wieder dauernd in die pände der Katholiken. Der erste katholische Gottesdienst, der allerdings durch einen Steinwurf in die Kirche schwer gestört wurde, fand am 2t. Februar des genannten Jahres ftatt.^j Die Äbte von Garsten, denen die Stadtpfarre unterstand, konnten in der Folgezeit, die überaus unruhig verlief, die Fertigstellung des Gotteshauses nicht in Angriff nehmen.") Auch der energische Abt Anton II., Spindlcr von pofegg, der 1614 zum Vorstand der Abtei Garsten gewählt wurde, war erst nach den gegenreformatorischen Maßnahmen Kaiser Ferdinands II. in der Lage, den Ausbau der Kirche und des Pfarrhofes in die Wege zu leiten. Bereits in den Jahren u>04 und 1605 hatten kaiserliche Kommissäre Verhandlungen zwischen dem Garstner Abt und der Stadt Steyr wegen Benützung der kirchlichen Einrichtungen durch protestantische Bürger in der Reformationszeit geführt.") Als Abt Anton um 1021 diese Verhandlungen mit dem Magistrat wieder aufnehmen wollte, dürfte er kein Gehör gefunden haben, da er sich an perzog Maximilian von Bayern wandte, deni bekanntlich seit 1620 das Land ob der Enns pfandweise gehörte. Durch seinen Stadthalter Graf Adam von perberstorf befahl der Perzog int Dezember 1622 u. a. der Stadt Steyr, das Urbarium der Pfarrkirche wieder aufrichten zu lassen, die Kirchenrechnungen zu erstellen und die noch nicht behobenen Schäden, die der Brand vor hundert Jahren an dem Gotteshaus verursachte, beseitigen zu lassen.") Koinmissäre des Stadthalters prüften im Juni i<>25, obgleich Bürgermeister und Stadträte protestierten, die Kirchenrechnungen aus der Reformationszeit (1.545 — 1621).") Die Ereignisse der nächsten Jahre (Emigration, Bauernkrieg) verzögerten neuer- ditigs den Kirchenbau. Für feine Bemühungen um die Wiederherstellung der alten Rechtslage waren 2tbt Anton bereits Unkosten im Betrage von tausend Talern erwachsen. Auf eigene Kosten begann er im Jahre 1628 auch den Ausbau des Gotteshauses. Das Gerüstholz lieferten die Untertanen des Klosters Garsten und die kaiserliche Perrschaft Steyr. Nach den 2lnnalen des Stiftes Garsten wurden im genannten Jahre „Schwibbogen" aufgeführt und das große Portal errichtet.") Erst am 15. (Oktober 1628 kam zwischen dem Magistrat der Stadt Steyr und Abt Antonius ein vergleich zustande. Die Stadt verpflichtete sich, zur Einwölbung der Stadtpfarrkirche, zur Errichtung der Altäre und zum Ankauf von (Ornaten, „also allein pro fabrica Lcclesiae notwendig und nützlich", den Betrag von ■") St.A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, Nr. 120. 42) K. Eder, Glaubensspaltung und Landstände, S. 349. 43) Es wurden lediglich notwendige Maßnahmen durchgeführt. 1605 wurde einKirchenfenster gegen den Pfarrhof mit Bohlen verschlagen, um Regen, Schnee und Wind abzuhalten. Lindner, Annalen, S. 134. 1610 ließ der Kirchenverwalter Jakob Vischer im Aufträge der Stadtobrigkeit im Turm einen Schlauch aus Kupfer von der Turnerwohnung bis zur Erde einbauen. Lindner, Annalen, S. 203. 44) St.A., I. Schroff, Regesten, Handschrift, Bd. VI, S. 350 ff. 45j St.A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651. K. XI, L. 26 : Herberstorf an Steyr, Schreiben v. 30. 12. 1622, Abschrift. 46) E. Krobath, Bürgermeister, VKSt., Heft 23, 1962, S. 17. 47) St.A., I. Schroff, Regesten, Handschrift, Bd. VI, S. 793.

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