Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 29, Oktober 1969

Kinberrt.'5) £ci Instandsetzungen bes im Laufe ber Jahrhunderte mehrmals beschädigten Fensters wurde jedenfalls der auf demselben angebrachte Name des Stifters „Pichler" (pücbler) in Unkenntnis auf „püiller" abgeänbert.16) Die noch im (6, Jahrhundert nördlich der Alpen eifrig gepflegte Glasmalerei'15 16 9 18) fand ihren Ausdruck auch in den gegenwärtig leider nicht mehr vorhandenen Wappenscheiben der Stadtpfarrkirche.'9) Die Rechnung des Pfarrkirchenamtes aus dem Jahre 1545 berichtet von Arbeiten an einem Fenster bei dem Frauenaltar: „Am (6 sebr(u)ar Im 1545 Iar galt Ich vom gerust Zumachen Zum fennster bei vnnser frawen Altar so man In der Wochen Invocavis gemacht hat dem maifter Jorgen Zimerman 4 Taglon Zu 7 kr vnd 2 Gesellen 8 Taglohn zu 6 kr, vmb 50 gmain ladn zu 5 d (-Pfennig), vmb (4 Rasen Zu 5 d, vmb 50 lat- vnd 50 verschlagnagl 20 d vnd vom Zug zumachen 24 d", zusammen 2 fl. (-Gulden > 2 ß (-Schilling) 28 b.19) Im Jahre (577 wurde im Stadtrat Klage geführt, daß „die schönen geschmalzten glöser in der psarkhirchcn" eingeworsen und durch den Wind geschädigt wurden. Da sie aber von Bürgern stammen, die einst „was Jimblichs zu Gmainer Stat vnd khirchen gestifft haben", wurde die Ausbesserung der Fenster mit den in der obern Sakristei vorhandenen „geschmelzten Gläsern" und mit „venedigischen gmainen Ungeschmelzten scheiben" beschlossen?9) Den nach der erwähnten Brandkatastrophe ausgebauten und zu Ehren der heiligen Ägidius und Kol aman geweihten Hochaltar ließ in der Reformationszeit Adam Freiherr von Hoffmann aus der Kirche entfernen und durch einen neuen ersetzen?') Dieser Altar stellte das „Letzte Abendmahl" dar. Nach kindner sollen die Apostel die Gesichtszüge der damals in Steyr wirkenden Prädikanten getragen haben?9) Das Inventar vom 24. Juli (564 vermerkt folgende Altäre: St. Barbara-Altar, St. Katharina-Altar, Altar in der Fuxberger-Kapelle, St. Gilgen-Altar, Unser Frauen-Altar, Zwölf Boten-Altar, St. Sebastian-Altar, Allerheiligen-Altar, Rumpl-Altar, Hl.-Kreuz-Altar, prandtstätter-Altar, Schleifer-Altar und Schneider-Altar?9) Mit einem hervorragenden Kunstwerk der Hochrenaissance, „dergleichen man anderer Orten nicht bald findet", wurde die Stadtpfarrkirche int Jahre (569 bereichert. In diesem Jahre gelangte das prächtige kelchförmige Taufbecken zur Aufstellung,9^) das sich heute in der mit einem hübschen Abschlußgitter (um 15) Preuenhueber, Annales Steyrenses, Seite 151 : „Wolffgang Pichler zu Saltzburg, A. 1513 bev dem Prandtstetterischen Begräbnis, in der Pfarr-Kirchen, im hohen Glas-Fenster stehet dieser Pichler mit seinen 4 Söhnen, und seine Hausfrau Catharina, mit 3 Töchtern, samt ihrer beyden Wappen abgemahlt, mit der Jahreszahl 1523". 16) Noch 1889 lautete die Inschrift am Fenster: „Wolfgang Pichler sein Hausfr. u. Kinder". Gustav Ritzinger, Die Glasgemälde in der Stadtpfarrkirche in Steyr. Steyrer Zeitung, Jg. 14, Nr. 85 v. 24. 10. 1889. 17) Baldass, Feuchtmüller, Mrazek, Renaissance in Österreich, Wien 1966, 8. 66. 18) Preuenhueber, Annales Styrenses, S. 98, 191. 19) St.A., Pfarrkirchen Rechnungen 1541—1597, K. XI, L. 28. 20) St.A., Rp. v. 15. 3. 1577, Bd. 5, fol. 466. 21) F. X. Pritz, Steyr, S. 20. — I. Neumann, Steyr und die Glaubenskämpfe. VKSt. 1952, 8. 46. 22) Die Annalen des Wolfgang Lindner (1590—1622). Herausgegeben von K. Schiffmann. Archiv f. d. Geschichte der Diözese Linz. VI. u. VII. Jg., Linz 1910, S. 402. — J. Lenzenweger, Die Entwicklung des Pfarrnetzes der Benediktiner-Abtei Garsten. Theolog. Diss., Wien 1939, Maschinschrift, S. 236. 23) St.A., F. Pfarrkirche 1653—1715. K. XI, L. 26. 24) V. Preuenhueber, Annales Styrenses, 8. 219. 52

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