Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 29, Oktober 1969

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts ließ Michael Ktört, Bürgermeister in den Jahren (595 bis <597, das Aichetschlößl (Sierningerstraße Nr. 82) erbauen?) preuenhueber berichtet, Aidn „habe das stattliche pauß und Garten im Aichet von Grund erbauet"?) In Rolleders „Heimatkunde von Steyr" wird als Erbauer das Kl öfter Gleink angesehen, weil noch um (670 am Gebäude ein Kleeblatt zu sehen war, das Gleink in seinem Mappen führte.'") Da jedoch das Wappen des Steyrer Bürgermeisters, der zu den reichsten Kaufherren der Stadt zählte, ebenfalls ein Dreiblatt-Motiv zeigt, kann nur er als Bauherr in Frage kommen. Das Kloster Gleink hätte in der Reformationszeit, da es arg verschuldet war, das Schloß nicht erbauen können.") Don (6*5 bis 1656 besaß den Ansitz Wolf Katzianer von Fladnik zum Katzenstein, in der Folgezeit die Familie Kiefenfels.8 9 10 * 12 13 * ) Lin Renaissancebau aus dem *6. Jahrhundert ist nach Dehio auch das Petzen- gütl (Sepx-Stöger-Straße Nr. *5). Beachtenswert sind an dem Gebäude die Runderker, der Stiegenausgang und ein um (600 angefertigtes Derkündigungs- Relief.'F) ' " ~ ' II. Dollendung, Neugestaltung und Ausstattung gotischer Bauten Die Stadtpfarrhircbe und andere Sakralbauten Die durch das Großfeuer des Jahres (522 ihrer wertvollen Einrichtung beraubten Stadtpfarrkirche erhielt schon im nächsten Jahre an der Südwand ein farbenprächtiges F e n ft e r, das heute als „bedeutendste größere Komposition" der Renaissance-Glasmalerei in Österreich gewertet wird. Der wertvollste Teil, Maria mit dem Kinde in der Strahlenglorie, wurde leider um (800 ausgebrochen, kam in die Laxenburger Rittergruft und befindet sich derzeit im Kunstgewerbemuseum in Wien. peute zeigt das Glasgemälde den Tod und die Krönung Mariens sowie die heiligen Berthold, Katharina, Johannes und Wolfgang. „Es ist", so urteilt F. Kieslinger, „der reife Stil der Frührenaissance mit der zugehörigen typischen Architektur, wie sie aus der Polbeingraphik so geläufig ist".") Die unteren Scheiben zeigen links das Wappen des Landes ob der Enns, rechts das der Stadt Steyr, ferner den Stifter Wolfgang Pichler mit Frau und 8) E. Krobath, Michael Aidn. VKSt., Heft 14 (1954), S. 36. — Ders., Die Bürgermeister der Stadt Steyr und ihre Zeit. VKSt., Heft 19, 1959, S. 68. — F. Berndt, Baugeschichte, S. 20 ff. 9) V. Preuenhueber, Annales Styrenses (1740), S. 329. 10) A. Rolleder, Heimatkunde, S. 190. — Hoheneck, Genealogie, 1. Teil, 1727, S. 195. n) K. Eder, Glaubensspaltung und Landstände in Österreich ob der Enns 1525—1602, Linz 1936, S.388. 12) F. X. Pritz, Steyr, S. 14. — A. Rolleder, Heimatkunde, S. 190. 13) Dehio, Oberösterreich, S. 325. — In diesem Hause verschied am 29. April 1669 der Generaldirektor der österreichischen Waffenfabriksgesellschaft Josef Werndl (Gedenktafel). — Das Gütl ist heute im Besitze der Tiroler Franziskaner-Provinz. "1 F. Kieslinger, Glasmalerei in Österreich. Wien 1947, S. 23, 29. 5 (

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