Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 28, Dezember 1967

2. Notgel ö, das ist das sogenannte Eigrubergeld, aus gewöhnlichem pcipiev, auf dem linken weißen Kopfrandstreifen ist die Strafandrohung gedruckt, die Noten find zu RM |00,—, SO,—, und 10,— im Umlaufe". Der oberösterreichische Gauleiter Eygruber scheint also in den letzten Kriegslagen die Herausgabe eines eigenen oberösterreichischen Notgeldes verfügt zu haben. Über Wunsch der sowjetischen Besatzungsmacht nahmen Schauspieler des Steyrer Stadttheaters, verstärkt durch Wiener Kollegen, unter Leitung von Gottfried Treuberg — Jabloudil und Trude Lorek, als erste stehende Bühne des Landes int Jahre thgs einen Spielbetrieb auf. In der von Bomben beschädigten Turnhalle des Gstteiles der Stadt (jetzt Iägergaffe () wurde, nach provisorischer Inftand- setzung des Gebäudes, das sogenannte „Neue Theater" eröffnet. Bei der armseli- gett Beleuchtung von Petroleumlampen und Kerzen begann am 22. Juni die Spielsaison mit der Gpereite „Der fidele Bauer" von Leo Fall. Dieser folgten „Liebelei" von A. Schnitzler, eine Vpcrette von £7. pirsch „Die tolle Lola", das Schauspiel „Gespenster" von penrik Ibsen und das Lustspiel „Ingeborg" von K. Gütz. Am 4. und 5. Juli gab es sogar einen großen, bunten Kabarettabend. Das Ensemble setzte am vr>- September im alten Stadttheater (Berggasse) den Spiel betrieb fort. Atif Grund weiterer Vereinbarungen mit den Amerikanern zogen sich die sowjetischen Besatzungstruppen am 28. Juli 1945 an die Landesgrenze in der Nähe des Bahnhofes Ramingdorf zurück. Die Amerikaner besetzten nun die ganze Stadt, die Trennung der Stadt in zwei Teile hatte aufgehört, eine gemeinsame Stadt- vcrwaltutig wurde wieder errichtet. «0

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