Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 28, Dezember 1967

(776 gelang es endlich, den Unterricht in winkelschulen zu unterbinden, weil man den Eltern, die ihre Kinder dorthin schickten, mit Strafen drohte. Das Ratskollegium bewilligte den Schulmeistern schließlich eine jährliche Entschädigung von («> Gulden?7) Über Anordnung der Landeshauptmannschast wurde aus denen Ma- gistratualen ein Normal Sehull Ausseher", nämlich das Ratsmitglied Ignatz Schreiner, vorgeschlagen und von der genannten Behörde zum „Aufseher" der fünf Stadtschulen bestellt. Bei Erledigung eines Lehrpostens in der Stadt durfte nur mehr ein „mit einem Atteftato (der k. k. Normalschulkommission) versehenes Sub- jeclum aufgenohmen" werden. Zweimal jährlich hätte eine Beschreibung der Schulmeister zu erfolgen.38) Die wirtschaftliche Lage des Handwerkerstandes, besonders des Messererhandwerkes, muß in dieser Zeit als schlecht bezeichnet werden.3?) Gewisse preissteigerungen bei Lebensmitteln veranlagten die Tagwerker „mit manichsaltigen Ungestimbe (Ungestüm) und Grobheit" höhere Löhne zu fordern. Lin derartiges verlangen wurde (776 im Rate behandelt, der jedoch der Ansicht war, daß der „Lohn sonderlich facy Vermahliger zeit am wenigsten vergrösseret werden kann". Es hätte dabei zu bleiben, daß die mit polzschneiden beschäftigten Taglöhner mit täglich (( Kreuzern zu entlohnen seien. Dazu fant das für die Abnützung des verwendeten Werkzeuges beftimtmte „Saag geldt" von täglich 8 Kreuzern. Stundenweise geleistete Arbeiten waren mit ( Kreuzer je Stunde zu bezahlen?3) Die beim „Zerschneiden" von Flossen Beschäftigten forderten einen Taglohn von (5 Kreuzern?') Im Jahre (775 benötigte eine Person zum Lebensunterhalt wöchentlich ungefähr ( Gulden, dies war der Wochenlohn eines beim Magistrate angeftellten Bettelrichters?3) Für Verpflegung zahlte ein alleinstehender Junggeselle im selben Jahre je Tag (2 Kreuzer?3) Kleidungsstücke waren verhältnismäßig teuer. Zum Ankauf eines Rockes für einen Gemeindearmen bewilligte der Magistrat 4 Gulden.") Die Finanzlage der Stadtverwaltung war nicht die beste, verschiedene Vorhaben, wie die Fertigstellung Des Rathausumbaues, Instandsetzung der Stadtschulen/3) Beiträge für die Normalschulen/3) Ankauf einer (Orgel für die Stadtpsarrkirche, Straßen- und Brückenreparaturen, verschiedene Steuern, das „donum gratuitum" u. a. mehr, belasteten die Stadtkasse. Unter „donum gratuitum"47) war eine außerordentliche landessürstliche Einnahme zu verstehen, die bei dringendem Geldbedarf oder bei Thronbesteigungen gefordert wurde. An die Errichtung eines Schulhauses in Aichet wurde gedacht und hiefür in der wirtschaftsratfitzung vorn ((. September (780 vorerst ein Betrag von 578 Gulden vorgesehen?3) Die ungünstige wirtschaftliche Lage der Innerberger Pauptgewerkschast hatte erfordert, daß im Jahre (770 rückständige und lausende Dividenden aus einige Jahre nicht ausbezahlt wurden, um das Unternehmen erhalten zu können. Diese Maßm lv 34,10 ff. 3S) RP 1776,206. 3,( RP 1776,46. «I RP 1775,215. m RP 1773,146. «1 RP 1773,51. «) RP 1773,111. «) RP 1773,103. «) RP 1776,255. «) RP 1778,98. «I RP 1779,32 ; RP 1779 8,10. <s) RP 1780,107. 47

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