Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 27, Dezember 1966

*5** '• Schlosser 2tltar,107 *) 1513 : Elendzech-Stiftaltar „im 5t. Leonhardts-Thurn",100) *5*5 : Altar zu Ehren der heiligen Leonhard und Wolfgang der Klingen« schmiede- und 5chleisergesellen in der Kauung,109) *51? : Frauenaltar in der von fjanns und Barbara Fuchsperger gestifteten Kapelle.'10) ' " ' ' Um welche Zeit der „hohe oder mittlere Altar", der mit den Bildnissen der Kirchenpatrone 5t. Ägyd und St. Kolomart geziert war, errichtet wurde, ist aus den Archivalien nicht zu entnehmen. Einige Meß- und Altarstiftungen standen mit einem Benefizium in Verbindung. Diese Altäre wurden mit wenigen Ausnahmen im Jahre *522 ein Raub der Flammen. Sonderbarerweise blieb der Kreuzaltar, der in der Mitte der Kirche stand, erhalten.111) Es wäre möglich, daß der im plane vorgesehene Lettner1'?) tatsächlich erbaut worden war und den/vor ihm im Langhaus stehenden Kreuzaltar vor den Flammen schützte. Der dem lhl. Kreuz geweihte Altar, auch Laienaltar genannt, wurde nicht selten in solchen Kirchen aufgestellt, in denen ein Lettner die Aussicht auf den pochaltar verdeckte.110) Gb diese Altäre in Steyr entstanden sind, läßt sich nicht Nachweisen. Die Kunstsorschung vermutet zwar in Steyr am Ausgang des Mittelalters eine „für ganz Österreich bedeutungsvolle Bildschnitzerwerkstatt". Diese Annahme kann sich jedoch nur auf einige sichere Nachrichten stützen. Erstmalig wird in den Lichtamtsrechnungen der Stadtpfarrkirche St. Johannis in Wels *48* ein Steyrer Bildhauer genannt: „pildfniczer zu Steir von vier pildern zu fnicz in den piml ix bd" (Schilling Pfennig).1") Zu Anfang des *6. Jahrhunderts ließ Kaiser Maximilian I. von einem Steyrer Bildhauer Modelle für seine Bauten anfertigen.115) Aber auch der Bestand einer spätmittelalterlichen Malerwerk st ätte wird in Steyr angenommen.116) Die erste urkundliche Erwähnung eines Malers findet sich *48* in den Baurechnungen der Siegmundskapelle in Kremsmünster: „Item umb die zway pilder zu fand Sigmund xviii tl. dem Maler panns Tanner zu Steir Anno etc. 8*. darunder haben wir geben vii tl. Ir b."117) 107) Ebenda. i°s) v. Preuenhueber, a.a.O., S. 201. 109) K. Eder, a.a.O., 8. 289. no) V. Preuenhueber, a.a.O., S 263. n'j J. Lenzenweger, a.a.O., S. 238. — V. Preuenhueber, a.a.O., S. 220. — Stadtpfarrarchiv III, XVI, Nr. 2 ; K. Eder, a.a.O., S. 58. m) Lettner v. lectoria — Lesepult. — E. Schmidel, Ein alter Plan der Stadtpfarrkirche (1904). m) H. Lützeier, Bilderwörterbuch der Kunst (1962), S. 438. 114) b — Schilling, d Pfennig. — K. Holter, Neue Quellen zur Kunstgeschichte Oberösterreichs im Mittelalter. 0.0. Heimatblätter, Jg. 1 (1947), S. 254 f. 115) Siehe : J. Ofner, Kunstchronik der Stadt Steyr. 1. Fortsetzung, VKSt., Heft 25 (1964). S. 45. ns) k. Holter, Die Kunst der Donauschule. Ausstellungskatalog (1965), S. 153. — Ders., Der Monogrammist A.A. und der Meister der Kremsmünsterer Katharinenlegende. Halbjahreszeitschrift „Oberösterreich“, Jg. 13, Heft 1 /2 (1965), S. 34. ■— In dem Werk „Gotik in Österreich“ von Baldaß, Buchowiecki, Feuchtmüller, Mrazek wird ebenfalls diese Vermutung ausgesprochen : „Allmählich werden sich lokale Werkstätten auch nur lokaler Geltung etabliert haben : in Steyr etwa, wo, den in Wien vom Schottenmeister vorgetragenen Neuerungen entsprechend, die Passions- und Kilianstafeln in Wartberg an der Krems (um 1470), vielleicht auch der Leonhardsund Johannesaltar in Kremsmünster entstanden sein kann, und möglicherweise der Meister H.S. tätig war, von dem sich Tafeln eines Votivaltars des Propstes Leonhard Riesenschmied in St. Florian (1485) finden ließen. 117) K. Holter, Neue Quellen, a.a.O., S. 253. 62

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2