Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 23, Dezember 1962

Zunftsiegel der Plattner und Polierer in Steyr (18. Jahrhundert) Aufnahme: Landesbildstelle für Oberöstcrreich Der Armaturenverlag bis in die Zeit Kaiser Josefs II. Die Führung im Waffenverlag übernahm nach Georg Mittermayr dessen Sohn Hans Ludwig Mittermayr. Er leitete den Außenhandel der Innerberger Hauptgewerkschaft und war Inhaber des staatlichen Quecksilber-, Blei- und Kupferhandels. Durch ihn wurde Steyr 1673 zur Niederlagsstadt für den Quecksilberhandel in die Staaten nördlich der SDonau.85 * 87 ) Über den Umfang und über die Absatzgebiete der von den Steyrer Armaturenverlegern durchgeführten Waffenlieferungen finden sich in den Archivalien des Stadtarchives nur dürftige Angaben. In erster Linie waren es wohl die Zeughäuser in Wien und Graz, die mit Waffen versorgt wurden. Die zur Ausrüstung der Stadtmiliz notwendigen Ober- und Unterwehren (Muskete und Säbel) stammten ebenfalls aus den städtischeil Werkstätten.88) Als im Jahre 1683 die Türken zum zweitenmale Wien belagerten, bestellte die Stadtverwaltung bei Mittermayr 400 Musketen.8') Für Christoph Karl Graf v. Schallenberg, Starhembergischer Regiments Obristwachtmeister in Brünn, ließ sie bei den bürgerlichen Schwert85) A. b. Pantz, a. a. £>., S. 202 f. — I. Hack, a. a. O.. S. 46. —• H. v. Srbik, Der staatliche Exporthandel Österreichs von Leopold I. bis Maria Theresia (1907), S. 131. 88) Bei Verleihung des Bürgerrechtes mußte der Nachweis über den Besitz einer Ober- mib Unterwehr erbracht werden. RP 1650, 4; 1701, 250. — Auch als „Verehrung" (Geschenk) wurden von der Stadtobrigkeit Musketen gegeben. 1658 verehrte der Bürgermeister dem Hofkammerpräsidenten 200 Musketen. RP 1658, 163. 87) RP 1683, 107. 61

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