Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 21, Oktober 1960

Temperatur und ein Ansteigen der relativen Feuchtigkeit.) Für die Ergiebigkeit der Niederschläge spielt der Feuchtigkeitsgehalt der beteiligten Luftmassen eine wesentliche Rolle. Als sommerliche Wasserdampfspeicher kommen das Mittelmeer und das Schwarze Meer in Frage. Auf der Nordseite des Ungarn-Tiefs wurden warme Luftmassen aus dem Raume des Schwarzen Meeres angesaugt, dabei stark erhitzt und an der Front zum Aufgleiten gezwungen. In den Bundesländern Salzburg, Oberösterreich, in Teilen von Niederösterreich und der Steiermark fielen im Laufe des 12. und 13. August dabei Niederschläge über 100 mm, vielfach in Form gewittriger Regenschauer. Die Stadt Salzburg meldete innerhalb von 36 Stunden 146 mm Niederschlagshöhe, Wien 77 mm in 24 Stunden. Abb. 16 Absolute Topographie der 5'00 mb-Fläche. 11. 8. 195'9, o Uhr Das in der Bodenwetterkarte auftretende flache Tiefdruckgebiet kann allein wohl kaum diese riesigen Niederschlagsmengen erklären. Hiezu müssen die höheren Schichten der Atmosphäre herangezogen werden. Die absolute Topographie der 500 mb - Fläche vom 11. August, o Uhr (Abbildung 16), zeigt einen Höhentrog vor der französischen Westküste, in dessen Bereich sich ein abgeschlossener Tiefkern gebildet hatte. Die Temperaturen lagen dort bei -17° C. An der Ostseite des Troges· strömte Warmluft nordwärts, wodurd1 im Osten ein Ho c hkeil entstand, der sich bis Skandinavien erstreckte. Gleichzeitig stieß aud1 vom atlantischen Hoch ein s c hwächerer Keil hohen Druckes gegen Irland vor. Durch diese beiden Warmluftvorstöße wurde der Kaltluft- ! 9

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