Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 19, Februar 1959

ches Kunstwerk ab. Sie hängen zu stark an der Sinnesempfindung und Gefühlsausdruck „schön". — Die Stahlschnittkunst, im Sinne der Schule Blümelhuber-Gerst- mayr, ist heute eine reine österreichische Kunstform. So teilte der Direktor der Fachschule für Metallgestaltung in Solingen mit, daß Arbeiten im Sinne der Steyrer Schule nicht gemacht werden. In einer Mitteilung von Prof. Mifchukow von der Moskauer Hochschule für Gewerbekunst heißt es: „Man schafft bei uns keine plastischen Kunstwerke aus Stahl, die Prof. M. Blümelhuber geschaffen hat." — Auch dem bekannten schwedischen Künstler Sigurd Person sind die Arbeiten unbekannt. So gewinnt die Stahlschnittkunst im Raum von Steyr für Österreich eine Bedeutung, die sicher in einer Zeit, in der die Technik der Stahlbearbeitung ihre Triumphe zu feiern scheint, noch wachsen wird. Mit der Förderung der Stahlschnittkunst helfen wird sicher mit, daß das griechische Wort „techne" wieder eine allgemeine Bezeichnung für Arbeit und Kunst wird. Wir folgen damit einem Vorbild alter Geschlechter, die stets ihre ganze Kraft einsetzten, um sich zu behaupten. 36

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