Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 17, November 1957

stehen. Außer dem Breit- und dem Zainhammer sind in der Werkstätte vier Feueressen aufgestellt, von denen drei an der gemauerten Längswand und einer an einer der gegenüberliegenden Ecken angeordnet sind. Als wichtige Einrichtung sind weiters die den Feueressen zugehörigen Blasbälge, ein Härtetrog, eine Schleife und eine Reihe von Ambossen für die Handarbeit vorhanden. In einem kleinen Vorraum, der „Kram", werden verpackte und Formensensen gezeigt. Das große Verdienst, diese historisch getreue Sensenschmiede aufgestellt zu haben, gebührt dem Sensengewerken Josef Zeitlinger in Leonstein und seinem Mitarbeiter A. Windhager. Herr Zeitlinger hat schon in frühester Jugend nicht nur die Belegstücke für die Ausstellung eines solchen, vielleicht des letzten noch vorhandenen Hammers, gesammelt und somit vor der Vernichtung bewahrt, sondern auch in einer Arbeit „Sensen, Sensenschmiede und ihre Technik" die Arbeit der alten Meister des Sensenschmiedehandwerkes und ihrer Mitarbeiter vor dem Vergessen bewahrt. Den stilvollen Bau erstellte Dipl.-Architekt Franz Koppelhuber nach den Angaben Herrn Zeitlingers. Dem weitblickenden Wirtschaftsmanne Zentraldirektor Kommerzialrat Walther Glücke! blieb es Vorbehalten, die finanziellen Mittel zur Errichtung des Hammers zum Großteile beschafft zu haben. Ein „Kuratorium zur Errichtung eines Eisenmuseums in Steyr", bestehend aus den Herren Vizebürgermeister Prof. Anton Reumann, Bundesrat Gustav Hack und Obermagistratsrat Dkfm. Dr. Erlefried Krobath als Geschäftsführer, stand ihni nach besten Kräften zur Seite. Die neue Zeit hat neue Methoden gefunden, die Feuer der Essen im Enns- und Steyrtale beginnen zu verlöschen. Möge der Sensenhammer helfen, die Tradition dieses einst so blühenden Handwerkes zu bewahren. 3Z 56

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