Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, März 1953

Eisenschiff aus der Enns bei Losenstein. kam ja ihren Händlern und somit der Stadl selbst zu gute. Schon 1398 hatten die Steyrer „ettliche Stain auf der Enns heben und niederlegen lassen", also man begann, die ärgsten Hindernisse aus dem Wege zu räumen. Im Laufe der Zeit ergaben sich für die Flößerei zu den voryandenen naturgegebenen Schwierigkeiten anderer Art. Man erkannte, daß sich die Beförderung des Eisens auf diese Weife als sehr unwirtschaftlich herausstellte, da zu einem Floß zwar viel Holz gebraucht wurde, das Fassungsvermögen jedoch nicht mehr als 60 Zentner Eisen betrug. Mit dem Aufschwung des Eisenwesens im 15. Jahrhundert stieg daher der Bedarf an diesen Fahrzeugen gewaltig an und auch auf diesem Gebiete machte sich der Holzmangel unangenehm bemerkbar?") Dringend muhte Abhilfe geschaffen werden und schon im Jahre 1535 wurde von Seiten der Regierung der Plan zur Schiffbarmachung der Enns für den Eifentransport in Erwähnung gezogen. In diesem Jahre wurde dem Innerberger Amtmann laut kaiserlichem Auftrag befohlen, mit der Räumung des Flußbettes zu beginnen und die Erbauung des „Roß-, Schiff- oder Treppl- weges" in Angriff zu nehmen. Es wurde geplant, an den beiden Ufern der Enns jenen Weg zu bauen, auf dem die stromaufwärts fahrenden Schiffe durch Pferde gezogen werden sollten. Derselbe Befehl erging auch an den Rechenmeister Hanns von Kundl, die zum Bau notwendigen Maßnahmen zu ergreifen?') Bis zum Jahre 1553 machte bis Arbeit jedoch keine Fortschritte und die vielen Hindernisse, nicht zuletzt die Türkenkriege, brachten den Stillstand aller Anstrengungen. Erst in diesem Jahre hören wir von weiteren Arbeiten: Am 29. August erging eine Verordnung der n.-ö. Kammerräte an die verordneten Kommissäre mit dem Befehl, sofort den Roh- oder Schiffweg mit mehreren sachkundigen Leuten zu besichtigen und einen Kostenvoranschlag zu erstellen?") Vom 10. bis 17. Oktober erfolgte nun eine genaue Begehung des Geländes; der vorgesehene Verlauf des Weges, die hiefür nötigen Arbeiten und Materialien sowie die Kosten für den Bau wurden festgelegt. Diese beliefen sich für die Strecke Steyr—Haimbach bei Altenmarkt auf 9110 Pfund Pfg., von Haimbach bis Großreifling auf 24.200 fl. Nach nochmaliger Befchau im Jahre 1557 wurde 1559 mit den Arbeiten ernsthaft begonnen. Laut kaiserlichem Generale hatten alle an der Enns Wohnenden Robot am Bau zu leisten?") An Dietmar von Losenstein und den Abt 23

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