Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Dezember 1951

Rechenmeister und Schüler 1514. Titelholzschnitt zu: Joh. Böschenstein, Rechenbüchlein, Augsburg, Oeglin, 1514. die Ratsmitglieder Stäuber, Georg Ruedinger und Hans Stadlmeier hieraus einen Bericht zu verfassen. Allein alle Bemühungen, den Fortbestand der evangelischen Schulen zu sichern, führten zu Keinem Erfolg. Das Protokoll vom 2. Juni 1604 vermerkt in Kürze, daß die „Abstellung" der deutschen Schulmeister zu geschehen habe/) Zu Anfang des Jahres 1605 beabsichtigte der Garstner Abt Johann Wilhelm Heller neben der seit zwei Jahren bestehenden katholischen Lateinschule auch eine deutsche Schule in der Stadt zu eröffnen. Ob dieser Plan durchgeführt wurde, läßt sich nicht Nachweisen. Wir wissen nur, daß der Abt die Anstellung des Steyrers Wolf Strobl vom Rate verlangte, der aber in einem Schreiben vom 7. Februar 1605 zum Ausdruck brachte, daß die Ratsmitglieder hinsichtlich der Anstellung deutscher Schulhalter dem Abte zu Garsten „keiner Disposition in ihrem Stadt-Burgfried geständig" seien und Strobl sich durch „absonderlich Supplieren" änzumelden habe. In seiner Antwort vom 11. Februar erklärte der Abt, daß er nicht in die weltliche Jurisdiktion der Stadt eingreifen wollte. Da aber die Stadt keinen katholischen Schulmeister habe, müsse er sich eben selbst um einen solchen umsehen?) Angewiesen auf die evangelischen Stände, sah sich Kaiser Matthias 1609 gezwungen, diesen die ungehinderte Religionsausübung zu gestalten. In Steyr jedoch wurde schon im vorhergehenden Jahre der protestantische Gottesdienst wieder eingesührt und der Unterricht an der Lateinschule und an den deutschen Schulen aufgenommen?) Deutsche Schulmeister unterrichteten nun auch in 10

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