Heimat-Büchlein von Ternberg

42 bach und Trattenbach. Ternberg hat einen Gemeindearzt nut Hausapotheke, eine vierklassige Volksschule und eine zweiklassige in Trattenbach, dann eine Badeanstalt, im Gasthaus Derfler überdies ein Wannenbad. Kaufleute und Gewerbetreibende aller Art sowie fünf Gasthäuser mit schönen Fremdenzimmern machen mitsamt der reizenden Gegend dem Fremden den Aufenthalt zu jeder Zeit an ­ genehm. Auf den umliegenden Höhen und Bergen kann das Ski ­ haserl seine Künste erproben. Dem geübten Brettlfahrer werden Skiausflüge zu Erinnerungen an prächtige Tage im Voralpengebiet verhelfen. Die Hütte der Steyrer „Naturfreunde" aus dem Schoberstein, die Skihütte der Sektion Steyr des Deutschen und Oesterreichischen Alpen ­ vereines auf der Hohen Dirn und die „Grünburger Hütte" sind vorzügliche Stützpunkte für Wanderungen in diesen Vorbergen. Wer wenig Zeit und wenig Geld zur Ver ­ fügung hat und trotzdem schöne Skifahrten unternehmen will, der komme ins Ennstal! Wenn der Winter sein weißes Totenlaken über Berg und Tal gebreitet hat, steigt der Bergfahrer zur Höhe auf. Mühsam ist manchmal der Weg. Wenn aber die Sonne strahlt und die fernen und nahen Berge in wunderbarer Reinheit und gottvoller Ein ­ samkeit liegen; wenn der Firnwind über die Schroffen streicht und den müden Bergwanderer in wohltuenden Schlaf fingt, aus den ihn Bergdohlen und strahlende Sonne am nächsten Morgen wieder wecken; wenn dann schließlich nach all dem vielen Wunderbaren, das die Seele in sich hatte aufnehmen können, die Brettl in sausender Fahrt zu Tal zischen durch prachtvollen Schnee und man wieder heimkehrt zu öder Tagesfron: dann werden wohl diese Bergfahrten auf den Schoberstein viel dazu beitragen, die Widerwärtigkeiten des Alltags zu überwinden. Doch auch zur Hochsommerszeit, wenn dranßen im Hügelland und in der weiten Donauebene die Aehrenfelder wogen und der Ernte entgegenreifen, ist ein Ausblick von irgend einer Höhe, sei es die Braunreit bei Ternberg, der Damberg bei Steyr, die Hohe Dirn, der Hochbuchberg oder gar wieder der fünfzackige Schoberstein, gar wundersam für jeden, der nur ein wenig Gemüt für Naturschönheiten besitzt. Ganz unbeschwerlich, doch nicht minder reizvoll sind Wanderungen die rauschende, grüne Enns entlang, ganz gleich, ob flußauf oder flußab. Losenstein, die „Perle des

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