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sitionen. Franz von Schober, einer der Schubertianer, vermittelte 1817 die Bekanntschaft mit dem in Steyr geborenen berühmten Hofopernsänger Johann Michael Vogl. Dieser begann sich für Schuberts Lieder zu interessieren und wurde zum ersten Schubert-Sänger. Über Einladung Vogls kam Schubert 1819zum ersten Mal nach Steyr, wo er im Hause des Berggerichtsadvokaten Dr. Adalbert Seheilmann wohnte. Spontan schrieb er an seinen Bruder Ferdinand: »Die Gegend um Steyr ist über allen Begri ff schön.« Es war ein angenehmer Aufenthalt , währenddessen in den Häusern des Sylvester Paumgartner (Stadtplatz 16), der Fami Iien Koller (Stadtplatz 11) und Dornfeld (Dukartstraße 1) zahlreiche Hausmusikabende stattfanden , die Schubert zu der Feststellung veranlaßten: »In Steyr habe ich mich, und werde ich mich noch gut unterhalten.« 1823 und 1825 kam Schubert mit Johann Michael Vogl noch zweimal nach Steyr, aber es waren nicht mehr die heiteren und unbeschwerten Tage des ersten Besuches. Nach Krankheit und mancherlei Enttäuschungen versuchte er in Steyr Ruhe und Entspannung zu finden . Der Männergesangsverein »Steyrer Liedertafel« enthüllte 1890 anläßlich des vierzigjährigen Bestandsjubiläums am ehemaligen Paumgartner-Haus, Stadtplatz 16, ein von dem berühmten Bildhauer Tilgner geschaffenes Schubert-Relief zur Erinnerung an den Aufenthalt des großen Komponisten in Steyr. Die österreichische Post gedachte seiner durch die Herausgabe von zwei Sondermarken (Michel-Nr. 421 und 1590). Anton BRUCKNER Anton Bruckner, am 4. September 1824 im oberösterreichischen Ansfelden geboren , zählt zu den bedeutendsten und gewaltigsten Symphonikern der Musikgeschichte. Seine tiefe Religiosität und seine fast naive Frömmigkeit trugen ihm den Beinamen »Mus ikant Got - tes« ein. Aus seinen Werken spricht aber auch seine tiefe Verbundenheit zu seiner Heimat, verwendete er doch auch viele heitere Motive aus der heimischen Volksmusik in seinen Werken. Sein überaus reiches Schaffen umfaßt neun Symphonien, in denen er oft die Grenzen des überlieferten sprengt , 3 große Messen und zahlreiche Orgelund Chorwerke. Es fiel ihm nicht leicht , sich durchzusetzen, da sich anfangs bedeutende und einflußreiche Kritiker gegen ihn stellten. Bruckner, dessen Mutter aus Neuzeug stammte, zog es immer wieder nach Steyr. 1843 bis 1845, als er noch Schul - gehilfe in Kronstorf war, kam er oft nach Steyr und improvisierte auf der Chrismann-Orgel der Stadtpfarrkirche. 1856 wurde er Domorganist in Linz und wirkte ab 1867 als Hoforganist und Professor am Konservatorium in Wien. 1875 lernte er in Steyr den Gemeindebeamten Leopold Hofmeyr kennen , mit dem ihn eine langjährige Freundschaft verband. Bruckner schrieb 1885 das Scherzo der 8. Symphonie in Steyr und Hofmeyr war es vorbehalten , die letzte Fassung der 8. Symphonie ins reine zu schreiben . 1888 wurde Franz Bayer von 80 Bewerbern zum Regenschori der Stadtpfarrkirche bestellt. Als Musiker von hohem Rang fühlte er sich vom Werk Bruckners sehr angezogen und so entwickelte sich zwischen den beiden Männern eine tiefe Freundschaft. Am Ostersonntag des Jahres 1893 kam es in der Stadtpfarrkirche von Steyr zu einer vielbeachteten Aufführung der d-moll Messe, der Bruckner selbst großes Lob zollte. Die Gesellschaft der Musikfreunde Steyr verlieh dem Meister die Ehrenmitgliedschaft, die er gerührt entgegennahm. 1894 weilte Bruckner zum letzten Mal in Steyr. Am 4. September dieses Jahres feierte er, schwer erkrankt, im Pfarrhof in aller Stille seinen 70. Geburtstag. Nach einer Besserung seines Gesundheitszustandes kehrte er nach Wien zurück, wo er am 11. Oktober 1896, mittlerweile anerkannt, für immer die Augen schloß. Seine letzte Ruh.estätte fand er, seinem Wunsch gemäß, 93

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