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Hubert Krenn, Steyr 4411 »CHRISTKINDL« Weihnachtspostamt Durch den Ortsnamen »CHRISTKINDL« inspiriert, wurde bereits 1947 an die Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung Wien ein Ansuchen gestellt, im Ort Christkindl während der Weihnachtszeit ein Sonderpostamt einzurichten. Die Postdirektion, anfangs ablehnend , hat erst auf wiederholtes Drängen für 1950 die Bewilligung zur Installierung dieses Sonderpostamtes erteilt. So kam es am 15. Dezember 1950 zur Eröffnung des ersten Weihnachtspostamtes, das bis zum 6. Jänner 1951 tätig war. Die Abwicklung wurde der Beamtin des unweit davon gelegenen Postamtes UNTERHIMMEL, Frau Postexp. Johanna ZEILINGER übertragen, die diese Arbeit zusätzlich zu ihrem alltäglichen Postdienst bewältigen mußte. Obwohl in Sammlerkreisen noch wenig bekannt, wurden im ersten Jahr schon 42.330 Abstempelungen registriert. Diese Zahl bezieht sich nur auf Inlandspost und Gefälligkeitsabstempelungen (830 Stück), da eine Auslandspostabfertigung noch untersagt war. Einen Beleg mit Stempel 24. 12. 50 und dazugehörendem Einschreibzettel finden sie auf der folgenden Seite. Die Stempelfarbe war grün (Abbildung 1). Dem überraschenden Erfolg des Anfangsjahres Rechnung tragend, wurde dieses Postamt 1951 bereits am 3. Dezember eröffnet. Weiters wurden erstmals vom Postamt Steyr ein Beamter zur Leitung des Postamtes sowie das erforderliche Personal abgestellt. 1952 wurde auch erstmalig Auslandspost abgefertigt (Abbildung 2). Zum Leiter des Weihnachtspostamtes wurde Herr Inspektor Franz CERMAK bestellt, der diese Funktion bis 1954 bekleidete. Waren es 1951 noch 51.113 Abstempelungen, die sich in 32.596 Inlands-, 13.238 Auslandspost und 4279 Gefälligkeitsabstempelungen aufteilten, so war diese Zahl 1954 bereits auf 400.400, davon 98.400 für Auslandspost, angestiegen . Die Millionengrenze wurde erstmals 1965 überschritten und diese Zahl kletterte weiter, sodaß 19781,715.746 Abstempelungen gezählt wurden. Bemerkenswert dabei ist, daß sich ab 1962 die In- und Auslandspostabstempelungen fast die Waage halten. Besonders hervorzuheben ist das Jahr 1967, in dem die Zahl der Gefälligkeitsabstempelungen sprunghaft auf das Doppelte des Vorjahres, nämlich auf 298.600 anstieg. Inzwischen hat sich diese Zahl auf ca. 320.000 eingependelt, wobei die Jahre 1973 und 1974 mit jeweils ca. 370.000 über dieser Ziffer lagen . Seit der Einführung der Postleitzahlen im Jahr 1966 wird das Weihnachtssonderpostamt CHRISTKINDL unter der Postleitzahl 4411 geführt. Alljährlich kommt ein sehr gefälliger Sonderstempel mit Weihnachtsmotiv zum Einsatz, der sich in den Jahren 1950 und 1951, sowie 1952 und 1953 nur durch das Datum unterschied, ab 1954 aber jedes Jahr ein anderes Motiv aufweist. Die Stempelfolge wurde 1965 mit einem »Dreikönigsstempel« erweitert, der vom 27. Dezember bis zum 6. Jänner abgegeben wird. Durch diese beiden Stempel, zusätzlich dem Ersttagsstempel für die ab 1967 alljährlich herausgegebene Weihnachtssondermarke, ergeben sich die verschiedensten Stempelkombinationen. Der Ort, unverändert wie vor 30 Jahren, besteht im wesentlichen aus der Kirche und dem Pfarrhof. Beide wurden anläßlich der 1000-Jahr-Feier der Stadt Steyr renoviert. Lediglich das alte Schulgebäude, in der Zwischenzeit durch eine neue Schule ersetzt, mußte der Spitzhacke weichen und der dadurch freigewordene Platz wurde zu einem Parkplatz für die vielen Besucher umfunktioniert. Zwei Gasthöfe sowie einige Wohn- und Bauernhäuser komplettieren den Ort. Im ehemaligen Gasthaus DAVID, heute Baumgartner, ist auch heute noch zur Weihnachtszeit das Sonderpostamt untergebracht. Der Vollständigkeit halber sind nachstehend die jeweiligen Leiter des Postamtes »CHRISTKINDL« sowie ihre 99

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