Kosch Ernst - Die Exstiftskirche Garsten

In der Gruftkapelle unter dem Bertoldialtar befinden lich die lechs Särge der letzten Hebte, und zwar von links: Roman Rauscher (F 1683), Anselm Angerer (F 1715), Am¬ brolius von Freudenpychl (+1729), Konstantin Mutters¬ gleich (F 1744), Leopold Till (F 1755) und Paul Mayer (F 1763). (Der letzte Abt Maurus Gordon (F 1786) liegt im nahen Pfarrhofgarten begraben.) An dielen Särgen hat die Ueberschwemmung von 1899 einen nicht wieder gut zu machenden Schaden angerichtet. Das Wasser drang in die Gruft und stand in derselben über 2 m hoch. Während die Särge auf der Nordleite der Kirche durch den einströmen¬ den Sand in dielem licher gebettet wurden und unversehrt¬ blieben, schwammen die Särge der Hebte im Waller, kippten um, öffneten lich und so wurden die Gebeine zerstreut. Auf diele Weise kann nicht garantiert werden, ob die ein¬ zeinen Gebeine wieder in die für sie bestimmten Särge gekommen sind. In den beiden Kolumbarien der Süd¬ leite sind noch 21 Gräber. Es sind in der Gruft insgelamt: 84 Särge geborgen. Wehmut ergreift uns, wenn wir die Zerstörung des Todes und der Natur in dielen Grufträumen schauen. Diese Hebte und Mönche, die hier begraben liegen, haben ihre edelsten Kräfte verbraucht zur Ehre Gottes und zum Heile ihrer Zeitgenollen. Seien wir ihnen dankbar ins Grab hinein für all die Kunstschätze, die lie der Nachwelt hinterlasfen haben. So wollen wir von der Kirche Abschied nehmen. Ein Federstrich Josefs II. hat vor 136 Jahren das Kloster Garsten aufgehoben, an dem Jahrhunderte geschaffen haben. Tief in die Schluchten der Ennsberge hinein erstreckte lich der Wirkungskreis der Mönche des heiligen Benedikt. Hart kämpfend mit der Natur und treu ausharrend in den Er¬ eignilsen der Heimatgeschichte lind lie jahrhundertelang 31

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