Steyrer Tagebuch Nummer 25, Februar 1985

16 "Frauen,die nicht fürsorglich sind ,si ch nicht bescheiden können ,Frauen,die nicht fatalistisch sind , sondern ungeduldig und notfalls kämpferisch,Frauen , die nach einem eigenen Leben mit eigener Zeiteinteilung schreien , solche Frauen sind pervers und er– entartet ." (Elfriede Hammerl ,Profil) Selbst wenn die Frau sich in ihrer Jugend– zeit gegen diese Unterdrückung auflehnt, gewöhnt sie sich mit der Zeit daran und sie macht die gleichen Fehler und erzieht die Mädchen zur Abhängigkeit . Sie stellen zugunsten ihrer Kinder die eige ne Persönlichkeit Sie stellen zugunsten ihrer Kinder die ei– genen Bedürfnisse zurück,und erwarten des– halb,daß ihr Kind , sprich Tochter,nach ihrem vorgegebenen Schema x gerät . Sie will über ihre Tochter ihre Träume erfüllen . Die Frau hat nicht nur gegen die Unterdrückung des Mannes , sondern auch gegen die Unterdrückung vonseiten anderer Frauen,besonders der Mut– ter zu kämpfen Doch zurück zur BrUtalität des Mannes:Dort wo die Sprache aufhört ,beginnt die Brutali– tät . Das ist schon an den ewigen Kr iegen in der ganzen Welt zu sehen . Mann kann sich nicht mehr durch die Sprache verständigen,also greift Mann zu anderen Methoden . Je ungebildeter,primitiver Mann ist ,desto mehr Schläge . Je höher das Niveau, die Bildung , desto sadistischer seine Metho, den . Der intelligente Mann wird die Frau nicht schlagen,er versucht es mit 11 Psycho– terror '', z . B. er entzieht ihr das Haushalts– geld . Frauen brauchen Züchtigung ,was so nicht in ihren Kopf geht,muß man ihnen reinprügeln . Frauen legen es geradezu darauf an verge– waltigt zu werden . Sie sind es dohh,die den Mann reizen und provozieren,bis sie er r-eichen, was sie wollten , und dann zeigen sie dieses arme Schwein auch noch an . Die Frau ist Hure für den eigenen Mann,denn Mann kann nicht ohne sein . Ohne Vagina? ohne Fr-au? ohne Menschen? In der 1-bffnung,starke Reaktia,en ru erzielen,haben wir diesen Text bewu5zt übertrieben verfaszt. Bei einem Vortrag in unserer Klasse(!x:l,HAK) stieszen wir zu uiserem groozen Erstaunen kaun auf Gegenargurentatioo . Haben wir vielleicht doch recht mit uiserem Fralenbild? Gundendor-fer Karin ,Brarberger Ingrid,Pes.sl Claudia, Resch M:inuela,\l.elfesberger Renate "wenn wir uns treffen wü rden ,um uns zu be; gegnen , wenn wir uns sehen wollten , um uns zu er– gründen, welch ein umsturz ! nieder mit dem koitus aber ob ich ihm in die augen sehe,ihn streichle oder küsse,unsere hände greifen aneinander- vorbei ins leere . die blicke splittern , sobald sie sich treffen . blind taub und stumm,lallend suchen wir einen ausweg aus dem labyrinth , hängen uns an des anderen lippen,saugen,das ist vertraut . der penis tappt blind in die vagina . bis zu dieser- einen halben stunde um mitter– nacht sind wir voneinander getrennt , gibt es kaum etwas gemeinsames in unserem leben . das macht den gemeinsamen orgasmus so drin– gend . er muß uns das gefühl geben , daß sie zueinander gehören ,daß vieles uns ver-bin– det-der orgasmus ist aufgebläht worden,er hat die sexualität platt gedrühkt . er ist oft das einzige ,was von ihr übrig geblieben ist ." ( verena stefan "häutungen " )

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