Steyrer Tagebuch Nummer 22, Oktober 1984

4 trat außer den Aufwendungen für Baumaterialien keine Kosten er.wachsen. Selbst die mit 2 bis 4 Wochenstunden angesetzte Oberwachungstätigkei t durch Magi stratsbe– dienstete wäre gemäß dem Wunsch des Magistrates aus Mitteln der Arbeitsmarktförderung antei 1smäßig abge– golten worden. Nach mehreren Vorsprachen bei den zu– ständigen Beamten wurden einige Objekte zur Diskussion gestel 1t, dann wurde erk 1ärt,daß die Stadtgemeinde Uber kein geeignetes Objekt verfUge, und schließlich wurde das Haus Ke l l augasse 4 genannt, in dem verschi e– de ne Instandsetzungsarbeiten zu verrichten seien. Gleichzeitig wurden Bedenken bezUglich der zu vermu– tenden Arbeitsunwil ligkeit der Kursteilnehmer, sowie bezUglich der Bestimmungen der Gewerbeordnung erhoben. Der Magistrat bot jedoch an, die Kurstei 1nehmer zu Garten - und Wegmacherarbeiten heranzuziehen,was leider nicht in Anspruch genommen werden konnte , da die Ver– gabe der Förderung vom Erwerb von Fertigkeiten im Bauhandwerk abhängig gemacht wird. Die vom Verein vertretene Ansicht, daß die Abhaltung des Kurses keinen Verstoß gegen die Gewerbeordnung darstelle, wurde vom Gewerbeamt der 00 Landesregierung bestätigt. Dennoch entschied der Magistrat im Juli 84,daß die Ei nwi 11 i gung zur Durchführung von Bauhi 1fs– arbei ten nicht erteilt werden könne, da sowohl das Gewerbereferat des Magistrates a l s auch die Kammer der gew. Wirtschaft, die eine Kampagne gegen Selbsthilfe– projekte angekUndigt habe, darin einen Verstoß gegen die Bestimmungen der Gewebeordnung sähen. An 1äß lieh dieser Entscheidung verfaßte der Verein einen umfas– senden B~richt Uber die bisherige Entwicklung des Projektes, der anal le damit befaßten Behörden, an die oö. Presseorgane und an verschiedene Körperschaften, wie Lions- und Rotary Club, versendet wurde. Ein im August 84 stattfindendes Gespräch zwischen BUrgermeister Schwarz und Vertretern des Vereines ergab, daß der Rotary Club die Absicht habe , e_inen Ke 11 erraum des A1 ten Stadttheaters auf eigene Kosten renovieren zu lassen und mit der AusfUhrung der Arbei– ten den Verein Arbeits 1osense 1bs thi lfe betrauen wo 1 1e. Mit Funktionären des Rotary C1ubs wurde vereinbart, l ,· ~ " ~ .' . . ~ . ~ •i~ daß die Renovierungsarbeiten, bei denen jedoch nur 5 Kursteilnehmer eingesetzt werden können, im Oktober 84 beginnen so 11 en. Von de n Proponenten eines Vereine~ der sich mit der Förderung kultureller und gemeinnUt– zi ger Projekte befassen wi 1 1, wurde dem Verein Ar– beitslosenselbsthilfe angeboten, Räumlichkeiten zur Einrichtung eines BUros, sowie zur Abhaltung diverser .Trainingsprogramme zur Verfügung zu stellen. Da sich diese Räumlichkeiten in einem sanierungsbedUrftigen Althaus im Steyrer Wehrgraben befinden, wurde verein– bart, daß die notwendigen Instandsetzungsarbeiten unter Anleitung eines von einer Baufirma zu entsenden– den Maurers von jenen 7 - 10 Kursteilnehmern durchge– führt werden sollen, die bei der Renovierung des Kel– lers des alten Stadttheaters aus Platzmangel nicht eingesetzt werden könne~ Der Kurs wird somit im Oktober 84 beginnen, was vor– nehmlich der Zähigkeit der Kursbetreiber, den Funktio– nären des Rotary- Cl.ubs, Minister Dal linger und den vorerwähnten Proponenteri zu danken ist. Bleibt zu hoffen, daß die Arbeitslosenselbsthilfe sich a 1 1erorts als Institution durchzusetzen vermag, die wirksamere Hilfe zu leisten im Stande ist, als es das oft und gern propagierte Warten auf den Aufschwung oder etwa das Schaffen von Arbeitsplätzen um jeden Preis darstel 1 t. "FUr arbeitslose Jugendliche ist im Zusammenhang mit dem .Arbeitsamt ein spezieller Beratungsdienst einzu– richten. Daneben ist bei Bedarf auch fUr Betätigungs– möglichkeiten, 'eventuel 1 im Rahmen der Volkshoch– schule, vorzusehen" (S. 14, 1 it. · 4, Steyrer Entwick- 1ungskonzept). "... eine verstärkte Förderung gebUhr"t jenen Vereinen, die sich im besonderen Maße in der Jugendbetreuung engagi eren . 11 (S.16, 1 i t. 2, Sport – förderung, Steyrer Entwi ck 1ungskonzept). Helmut Rienößl VOLKSBANK STEYR STADTPLATZ 31 Filiale: Tabor, Pachergasse

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