Steyrer Tagebuch Nummer 20, Mai 1984

Umwelt Auch wenn von der Sache her wohl die Mög– lichkeit bestünde. Noch dazu, wo jeder mit dem Zählen der möglichen Stimmenverluste mehr Arbeit hat, als mit dem Nachdenken über eine sachliche Lösung. Aber ohne die wird's nicht gehen . Alle produzieren Müll. Zum Großteil noch immer gedankenlos. Keiner will eine Müll– deponie in der Nähe haben. Bleibt als Ausweg daß siGh die Leute zusammensetzen, sachlich entscheiden und, dies ist der springende P– unkt, daß sie akzeptieren, daß die sachlich beste Lösung auch sie selbst nachteilig be– treffen kann. Jeder, der seinen Dreck in die Mülltonne wirft, müßte prinzipiell damit einverstanden sein, daß derselbe Dreck auch in seiner Nähe gelagert werden kann . Wo sonst? Die Frage : "Deponie in die Haselböckau , ja oder nein?", ist über die Sachve rhalte hi– naus, die ja eindeutig gegen eine dortige Errichtung sprechen (hochwassergefährdetes, geologisch ungeeignetes, ökologisch wertvol – les Gebiet) , vorwiegend eine Wertfrage . Ist ein Gebiet, das keinen zählbaren Nutzen bringt,in dem es saure Wiesen gibt , die schwer zu bewi rtschaften sind (daher günstig zu kaufen) und ein paar seltene Tiere und 11 Pflanzen ihre let zte Zufluchtsstätte gefun– de n haben, so wichtig, ein der artiges Thea– ter darum zu machen 1 Nach dem Stand der der zei t ir,en öffentli- chen Diskussionen u1„ i ir. · : .> ·1· , :-:,· ':i ntcrgc - birge usw. müßte auci 1 ;)ir- zti ,·. ,Tfroe– schlossenen Pali tiker n i 1i1 ßezir:: nrned run– gen sein, daß Umwelt und Na tur schutz nicht mehr lediglich das Anliegen einer kleinen Minderheit ist , Das Feuchtbiotop Haselböckau mit dem an– schließenden Augebiet richtung Wartberg ist, betrachtet man die Artenvielfalt und Ausdehnung, das letzte derartige Relikt im ganzen Kremstal und wahrscheinlich weit da– rüber hinaus . Es sollte deshalb zur Gänze erhalten bleiben. Den Politikern fällt es aus Prestigegründen schwer, ein einmal begonnenes Projekt als Fehlkonstruktion abz ubrechen . Noch dazu , wenn es darum geht, den aufmüpfigen Bürgern und Grünen zu zeigen , wer der Stärkere ist . Das angeschlagene Image könnte auf folgende Art viel sinnvoller aufgebessert werden . Sachliche und weitsichtige Entscheidungen , die verbunden mit Informationen und Aufklä– rungen von einer Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen werden , würden uns allen weiter Name ist der Redaktion bekannt

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