Steyrer Tagebuch Nummer 19, April 1984

Marktordnungsgesetze ÖBV - VORSCHLAG Die österreichische Bergbauernvereinigung hat sich in einem umfassenden Vorschlag zur Milchmarktordnung grundlegende Gedanken gemacht, um den Milchüberschuß in den Griff zu bekommen . Das Steyrer Tagebuch zitiert daraus die wichtigs~en Forderungen an alle Gesetzgeber . • Eine einschneidende Änderung der prak– tizierten Verwertungs-organisation . Zuletzt mußten Bund und Bauern zusammen mehr als zweiMilliardenSchilling für den Export der Übermilch bezahlen , wobei vor allem die Beiträge des Staates so verteilt werden , daß ein Betrieb von diesen Mitteln umso mehr profitiert, je höher seine Anlieferungsmenge ist . Da die Exportkosten p~o Liter Milch zur Zeit schon höher sind~ls der Erzeuger– preis , ers.cheint es UNSINNIG , Milch für den Export zu produzieren und mit den Absatz-beiträgen ausländische Volks– wirtschaften zu subventionieren. Es wäre doch weit sinnvoller (jedenfalls für dieösterreichischen 1 ~auern), diese nun schon fast 3 'Milliarden Schilling für die österreichischen Bauern 'aufzuwenden . Unter Beibehaltung , der derzei tigenl staatlichen Unterstützungen in der Höhe von etwa 1 , 5 Miliiarden Schilling könnte bei einer Kürzung der Gesamtrichtmenge um etwa 20% für die bis zu einer betrieb– lichen Einzelmenge von 25.000 kg angelie ferte Milch ein um etwa S 1,-- höherer Milchpreis ausbezahlt werden . Gleich– zeitig würde durch den Wegfall des all – gemeinen Absat zförderungsbeitrages jeder innerhalb der Richtmenge angelieferte Liter Milch einen weiteren Mehrerlös von 20 Groschen bringen. Für die Übermilch könnte allerdings nurmehr ein sehr ge ringer Erlös ' (freier Handel, ev. Ver– steigerung der Milch an den Bestbieter für für Auslandsverwertung) erzielt werden. Unter der Annahme, daß eine erforderliche Kürzung der Gesamtrichtmenge in Form einer linearen Kürzung der Einzelrichtmengen erfolgen würde (wobei eine gestaffelte Kürzung zugunsten der Kleinproduzenten diskutiert werden müßte) , hieße die Ver– wirklichung unsers Vorschlages: Für einen Betrieb, der 30 . 000kg Milch an– liefert, würde dies einerseits eine Rohertragsverminderung von S 27 , 000, - – bedeuten, andererseits jedoch eine Er– tragserhöhung von S 28.800,-- (S 24.000 ,-– plus S 4 , 800 ,--). Dem wären noch die eingesparten Kosten für die Erzeugung von 6.000 kg Milch hinzuzur~chnen . Beispiel : Richtmenge Kürzung um 20% Neue Richtmenge Rohertrag " ausfall Ersparnis durch die Streichung des AAFB Preiserhöhung (S 1 ,-- ) Neuer Rohertrag s s 30 . 000 kg 6 . 000 kg 24 . 000 kg 135 . 000 ,-- 27 . 000 ,-- 4 . 800 ,-- 24.000 ,-- 136 . 800 ,-- 19

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