Steyrer Tagebuch Nummer 18, Februar/März 1984

Hintergebirge . erhielt Dr- Ratzenböck das Gutachten um den 7 . Februar . Das Urteil der SPÖ stand aber schon eine Woche vorher fest. Die sozialistische Fraktion des Landes verkündete, däß sie für einen baldigen Baubeginn im Hinter– gebirgeseieni bevor sie das Gutachten überhaupt 9..7Sehen hatte . Fast ebenso plump handelte ihr politische Gegner, mit dem sie in Sachen Umweltzer– störung nicht zum ersten Mal Schulter an Schulter marschiert. In den 0ÖN vom 9. Februar findet sich die Schlagzeile :"Weiches Gutachten er– möglicht Kraftwerksbau" . Sie bezieht sich auf Aussagen LH Ratzenböck, der sich wohl wundert, daß der Schneeleo– pard im Hintergerige doch nicht vor– kommt, und daß dort das letzte Mammut doch noch ausgestorben ist. Wie sonst sollte man sonst seine Auslegung des Gutachtens verstehen. Das Hintergebirge sei zwar schön, aber nichts Besonderes, daß man wegen des Fehlens echter Raritäten die Bagger ruhig losschicken könne! Verstehbarer wird seine Aussage wenn man. bedenkt , daß er sie offensichtlich einen Tag nach Erhalt der St udie ge– macht hat, zu einem Zeitpunkt, zu dem er sie noch nicht gelesen haben kann . Das Gutachten umfaßt ca. 300Seiten, die Zusammenfassung ist 30 Seiter. lang . So liegt der Verdacht nahe, daß er nur den siebenzeiligen Nachsatz zur Zusammen– fassung qelesen haben könnte . Da aber auch dieser eine eindeutige Sprache in Sachen Kraftwerksprojekt spricht, kann man der ÖVP beim bes~en Willen den Vorwurf nicht ersparen, daß sie fest entschlossen war,die Er- 9ebnisse der Arbeit des Teams um Prof . Wolkinger im Sinne der Kraftwerksbe – treiber zu interpretieren, egal, wie sehr man dabei die Wahrheit ver– gewaltigen müßte . Das Gutachten liefert uns Kraftwerks gegnern weitere sachliche und beleg– bare Argumente in Hülle und Fülle . Wir werden weiter argumentieren, diskutieren Pressekonferenzen abhalten , Leser– briefe schreiben, höflich um Termine bei den Politikern ersuchen . Das Gut – achten liefert uns aber auch etwas anderes, nämlich einen Beweis : Nur mit den eben aufgezählten Mitteln , mit Information , Diavorträgen , und Gesprächen geht es nicht! 21 Sie lachen uns heimlich aus! Sie ver– lachen uns ob unserer Bravheit und Harm- losigkeit, denn aus ihren Taten spricht der blanke Hohn! Gewaltfreiheit ist uns eine Se lbstver– ständlichkeit eine absolute und un– überschreitbare Grenze , im Verstand wie im Herz. Sie läßt uns aber ein weites, noch kaum betretenes Feld möglicher Aktivitäten . Wer das ehrliche Argument entmachtet, zwingt uns zu einer anderen Gangart. Die sich am Ziel und uns am Ende wähnen, werden ein böses Erwachen haben! Peter Prack fT ermine : 1 Postkarten mag der LH nicht so , wir schik- ' ken ihm daher am Freitag , 17. 2 . (auch f ( später ist es noch recht) Packerln, • • Packerin, mit sauberen, runden Fluß- • steinen aus dem Hintergebirge, deren Sammlerwert bald sp runghaft ansteigen könnte, da sie ja im Schlamm ersaufen werden . Vom 20. - 27 . 2 . findet in Linz eine Informationswoche statt (Standl in der Landstraße) . Der 27 , ist als ab– schlie0eneder Aktionstag und Höhepunkt geplant. Kommt zur Abendveranstaltung: Vortrag u . Diskussion im Ursu– linenhof ! Am 26 . 2 . werben wir auf der Höss für den Aktioostaq. Qazu werden wir die Piste mit Tourenschiern bezwingen und auf den Hutterer Böden unser Zelt aufschlagen. (Interessenten bitte melden) Weiter Aktionen sind geplant, für f Anregungen und für Hilfe sind wir dankbar e

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