Steyrer Tagebuch Nummer 8, Jänner 1983

Basisgruppen Wir stellen drei Alternativen zur aeplanten Müllverwertuna in der Ha– selböckau zur Diskussio~: 1. Die Fa. Kröpfl betreibt in Att - nang eine Mlill,verwertung und wird in Zukunft auch Müll aus derr i nneren Salzkammergut (Bad Ischl), der mittels ~roßcontainer herausgebracht wird, übernehmen. Das gleiche An~e– bot gilt flir den Bezirk Kirchdorf. Die Müllübernahme kann für 25 Jahre oarantiert werden, zu einem Preis von S 5,50 pro 90 1 Tonne. 2. Im Gebiet von Oberrrohr gibt es Lehmgruben, d~e eine freie Kubatur von 160.000 m umfassen (= Rest - müllablagerung für ca. 20 Jahre) und die der Besitzer, Josef Landerl, verpachten würde. Der Standort der Kompostierungsanlage müßte nicht der ~leiche wie der der Deponie sein. 3. Rund um die alte, schlecht ange - legte Mülldeponie in Lauterbach be– sitzt die Fa. Hofmann-Zementwerk un– gefähr 11 ha rr.inderwertiges Günland, das als militärisches Ubungsgelände für die Kaserne Kirchdorf verpachtet (oder verkauft) wurde. Vielleicht be– stünde d~e Möglichkeit jeweils eini– ge 1000m anzupachten, den Müll ab - zulagern und wieder zu begrünen. Das Projekt Phyrn - Autobahr., da s oft ins Treffen qeflihrt wird, eir.er– seits für die Errichtung der Müllde– ponie in aer Haselb0ckau, weil die durch die Trassenführung sowieso be– einträchtigt würde, andererseits ~e– ~en eine Mülldeponie in Lauterbach, weil dann anaeblich zu wenia Platz wäre, wurde ~on Bautenmini ster Sekanina wieder in Frage gestellt. Er stellte vielmehr die Forcerunq nach einer billiqeren Lösun~, wo~it er den Wünschen der GeMeinden ~es Bezirkes Kirchdorf entqegenkommt. Betrachtet rran noch die wirt- schaftliche Lage und die Zu - kunftsprognosen, sollte das Auto - bahnprojekt kein entscheidences Argument in der Frage um den Stand– ort der ~ülldeponie sein. . Als Langzeitlösung, um dem ~üll - proble~ Herr zu werden,stellen wir uns vor: 19 1 • Eine Müll verminc.erunq a·urch um– weltfreundlich verpackte Produkte, d.h. keine Plastikflaschen, Alu - miniumdosen, etc. 2. Eine Müllsortierunq im Haushalt, etwa nach Schweizer Muster, in dem auf Verpackungen ein Zeichen für verbrennbaren, recyklierb~ren, etc. Müll angebracht ist. Ein genaueres Konzept der Langzeit– lösung des Müllproblerrs wird von unserer Bürgerinitiative ausgearbei– tet und Ihnen gerne übermittelt wer– den. Was hat sich seither geändert? Gegen cie Alternative Kröpfl wer– den zwei Argumente vorgebracht: die Entsorgur.g durch diese Firma würde jeden Haushalt mit S 40,– pro Jahr mehrbelasten. Außerdem wäre eine zusätzliche Straßenbe - lastung gegeben. Rechnet : man die Millionen, die für den Bau einer neuen Anlage in· der Haselböckau aufgebracht werden müssen, ist je– doch auch von der wirtschaftlichen Seite diese Variante vorzuziehen. In erster Linie, und dieser Punkt ist der für uns wichtigere, würde dabei das letzte ursprüngliche l-.~-1- gebiet des Kremstales geschont und der Restmüll in bereits bestehende Senken geleert werden. Das gleiche gilt für die Möglich - keit, die bereits bestehende Depo - nie in Lauterbach (Gemeinde Inzers– dorf) zu erweitern. Dies ist haupt– sächlich von der Verkaufsbereit - schaft der Fa. Hofmann abhängig, die sich in einem ersten Gespräch verhandlungsbereit zeigte. Was läuft derzeit? Nach langem Zögern hat uns der Ge– meinderat Schlierbach eine vor– weihnachtliche Uberraschung be - schert und sich einstimrig gegen das Projekt Haselböckau ausgespro– chen. Kontaktadressen: Gerhard Schwarz Hans Brudlstr.22 4563 Micheldorf (07582/39922) Johann Uhl 4553 Schlierbach 285 (07582/8334)

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