Steyrer Tagebuch Nummer 8, Jänner 1983

18 Basisgruppen Die Elternmitarbeit soll eine der tragenden Leitideen der neu– en Schule sein. Meine Frage an Euch: 11 Seht Ihr die Mitarbeit als Belastung oder als Chance? Als Chance, der "neuen Gesellschaft" einen Schritt näher zukomme n?" Hau ma und stutz ma unsre Kinda nimma zam. Loss mas woxn und ler– na fia a bessas. Lebn! In diesem Sinn HILFE - MÜLL! RorPy Mikota (eine Betroffene) Wir sind die Verschwendungsgesell– schaft. Wir produzieren, kaufen und schmeißen weg. Wir lassen vie– les außer acht und dabei leider viel Mist zurück. Die Bewohner des Bezirkes Kirbh - dorf sind da keine Ausnahme. Auch sie ersticken fast im Müll. ie für die Müllentsorgung zuständi– gen Gemeinden sind schon zur Tat geschritten. Sie haben sich zu einem Gemeindeverband zusam~en - geschlossen und planen eine zen– trale Müllverwertungsanlage und Deponie in der Haselböckau. Die Grundstücke, am äußeren Ende des Gemeindegebietes von Inzers– dorf gelegen, sind bereits ver - kauft, die Aufträge so gut wie vergeben. Das Grünland wurde rechtzeitig (im August 1982) auf Bauland umgewidmet. In Schlier - bach, dem durch die geographi - sehe Lage eigentlich betroffenen Ort, wußte bis auf wenige Einge– weihte niemand davon. Gut ge - macht, sonst hätte am Ende noch jemand Einspruch erhoben. Als Ende Oktober. der in mehrfa– cher Hinsicht geplante Mist in Schlierbach bekannt wurde, woll– ten das einige Bewohner nicht so ohne weiteres über siqh ergehen lassen und gründeten eine Bürge r– initiative. Es wuLden Informatio– nen eingeholt, Gespräche mit den Verantwortlichen geführt, Flug– blätter ausgearbeitet und ver - schickt, Unterschriften gesammelt und überreicht, Kontakte mit Na– turschützern geknüpft, Zeitungs - artikel geschrieben, eine Foto - ausstellung und ein Diskussions– abend veranstaltet. Um zu dokumentieren, worum es uns geht, hier unsere ~nfang Dezember an alle verantw0rtlichen Politi - ker verschickte Resolution Was sreschieht in der Haselböckau? : ,uf einerr 1 10 ha großen Areal, von dem 7 ha gekauft und 3 ha gepach– tet wurden, soll eine Mülldeponie und Müllkompostierung errichtet werden. Diese Anlage soll den Be– zirk Kirchdorf für 30 Jahre ent - sorgen. Wir sind gegen den Standort der Müllverwertung, weil er im Herzen einer zusammen - hängenden und weitgehend unberühr– ten Aulandschaft liegt. Ein Gutach– ten des Naturschutzbeauftragten OStr. Dr. P. Dittersdorfer hat be - reits 1980 den Bau einer Go-Kart– Bahn in diesem Ge biet verhindert. Als Kurzzeitlösung sind wir für eine zentrale Müllver - , wertung, weil die Mülldeponien in den Gemeinden überquellen, weil damit die wilden Deponien eingeschränkt werden können und weil eine zentrale Müll - verwertung zum jetzigen Zeit– punkt unseren Müll, den wir nun einmal produzieren, am besten verarbeiten, recyklen und deponier~n kann.

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