Thomas Bauernfeind - Kurze Geschichte Steyrs

— 32 — wie sie irrt Jahre 1837 Pritz vorgefunden hat, während sie seitdem schon zweimal geändert worden sind, zum letzten Male im laufenden Jahre. Auskunft über die vorletzte Aenderung gibt Amtmann in seinem 1866 erschienenen Buche: „Stadt Steyr. Verzeichniß" u. s. iv. In Ennsdorf brach am 29. August 1727 Feuer aus. Der größte Theil dieser Vorstadt brannte ab; dann ergriff das Feuer die (untere) Ennsbrücke und das Thor, und selbst das Thor und die Brücke über die Steyr; es wandte sich nun gegen die Enge, deren Theil an der Wasserseite ganz abbrannte; auch die Häuser auf dem Stadtplatze bis Nr. 30 wurden vom Feuer verwüstet; auf der andern Seite wurden alle Häuser von der Enge angefangen bis Nr. 126 ein Raub der Flammen, dieser Theil der Enge selbst auch. Auch das Lamberg'sche Schloß, viele Häuser in der Berggasse bis Nr. 153 und auf der andern Seite von 9tr. 86 bis 96 (das Nonnenkloster), ja sogar in Voglsang (am rechten Steyrufer) die einstige Mühle, das Hammerschmied- und Btäu- Haus gingen im Feuer zu Gründe. — Fast gleiche Ausdehnung hatte der am 21. Juni 1824 wüthende Brand. Eine sehr große Feuersbrunst herrschte tvieder aut 3. Mai 1842; damals gingen in der Vorstadt Steyrdorf 243 Häuser in den Flammen auf. Weil ich schon bei der Aufzählung der Verheerungen der Statur weile, so möge hier auch die größte Ueberschwemmung Erwähnung finden. Von den Fluthen wurden am 9. Juli 1572 die Brückeu weggerissen; die Wogen rissen mehrere Häuser und 10 Scheunen in Ennsdorf hinweg; endlich am 10. Juli bei immer steigenden Fluthen stürzten die Mauer der Stadt, die als Damm gegen die Wogen da gestanden war, die zwei oberen Thore (feste Gebäude), die Thürme an der Enits, der Hintere Theil des Rathhauses ein; manche Häuser sanken; auch die ehemalige Dominikanerkirche und das große Schulhaus (ehemaliges Dominikanerkloster) stürzten eilt. Um solch künftiges Unglück abzuhalten, wurden hierauf die zwei Thore (das Neuthor mtb jenes gegen die Vorstadt Reichenschwall) aus großen Quadersteinen als Ein zweiflügeliges, stumpfwinkeliges, unzerstörbares und die Stadtseite schützendes Wohngebäude mit ihrer ungemein festen Grundlage so

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