Thomas Bauernfeind - Kurze Geschichte Steyrs

31 to erben, ober auszuwanbern. Die Bauern bes herrlichen Mollner- Thalbeckens wollten aber von einer Nachgiebigkeit nichts wissen unb mußten beßhalb jetzt bnrch 500 Solbaten mit Waffengewalt unb Einquartierung katholisch gemacht werben. In Folge ber höchst unglücklichen Lage Steyrs waren vor 16,52 viele, zumeist wol protestantische, Eisen arbeiten ans ber Stabt weg- gewanbert. Als nun im Jahre 1655 ber letzte Termin für bie Dulbung ber protestantischen Religion in Oesterreich — ben Herren- itnb Nitterstanb ausgenommen — abgelaufen war, verlor sich auch bieselbe fast ganz in Steyr; nur wenige wagten es, heimlich ihren Gottesbienst auszuüben. Da ber fürchterlich schlechte Zustanb ber nun gänzlich katholischen Stabt noch anbauerte, erließ im Jahre 1669 ber Hof einen großen Zusatz zur Capitnlation von 1625 als fernere Vorschrift, unb unterwarf bie Hanptgew erkschaft ber lanbesfürstlichen Abministration bes Oberkammer - Grafenamtes in Eisenerz; aber bie Interessenten ber Gewerkschaft erhielten bis 1687 gar keinen Ertrag, unb Steyr geriet!; babnrch in eine große Schulbenlast, währenb große Klöster unb Kirchen gebaut würben. Auch ber Kaiser hatte Gelbmangel gehabt unb beßwegen 1666 bas Schloß unb bie Herrschaft Steyr bem Grafen Maximilian von Samberg sogar verkauft. Er hatte lange Kriege mit ben Türken zu bestehen, welche im Jahre 1683 Wien zum zweiten Male belagerten, woburch bie Steuern vergrößert würben. Es barf uns nicht tounbern, baß baher in ben Jahren 1686 unb 1687 eine große Untersuchung bes Vermögensstanbes ber Stabt Steyr angestellt würbe, baß 1690 bie Kopfsteuer eingeführt tourbe, baß 1692 hier eine Hungersnot!; ansbrach. Nach bem spanischen Successionskriege tourbe von 1718 bis 1735 bie Auszahlung ber Divibenben unb Interessen an bie Interessenten ber Gewerkschaft toieber gänzlich unterlassen, unb toieber tourbe im Jahre 1733 ber Vermögensstaub ber Stabt untersucht. Dieser Untersuchung war 1727 eine Feuersbrunst vorangegangen, bie größte, welche Steyr je heimgesucht hat, unb welche ich kurz schilberu will. Dem muß bie Bemerkung vorausgeschickt toerben, baß ich bie Hausnummern so anführe,

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