Steyr in Ober=Oesterreich und seine nächsten Umgebungen

— 27 Gegen die übrigen Häuser zurückspringend er¬ hebt sich die Dominikanerkirche, ein Bau aus dem Jahre 1642. Angesiedelt hatte sich der Orden schon im Jahre 1472. Das Kloster wurde dann durch den großen Brand im Jahre 1522 zerstört und von den Mönchen verlassen. 1559 wurden die Ruinen den Bürgern zur Errichtung eines pro¬ testantischen Gymnasiums überlassen. Die Domini¬ kaner bekamen es aber 1629 wieder in Besitz. 1785 wurde das Kloster aufgehoben. Seit 1865 wird der Gottesdienst in der Kirche von den Vätern der Gesellschaft Jesu versehen. Durch das schon erwähnte Eisengäßchen hinab und noch durch ein paar enge Gehsteige gelangt man auf den Kai, die Anlegestätte für die noch immer bedeutende Holzflößerei auf der Enns, und die vordem auch bedeutende Plattenschifffahrt von Weyr nach Steyr und von Steyr in die Donau. Dort finden sich auch an dem ehemaligen Dominikanerkloster die Höhen verzeichnet, welche das Wasser bei den verschiedenen Inundationen erreicht hat. Die bedeutendste ist jene aus dem Jahre 1572, wo das Neuthor, Theile der Stadt¬ mauer und mehrere Privathäuser weggerissen wurden; sie betrug ungefähr 7 Meter, vom durchschnitt¬ lichen dermaligen Niveau der Enns an gerechnet. Am Kai selbst und dann von diesem durch das Neuthor auf den Grünmarkt einbiegend, erblickt

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