Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

78 11 OG Haigermoos A/11/1 Hagenreuthwald (Aicher in Aich, Vitztum-Häusl) A/11/1 Hagenreuth: Erdsubstruktion eines Sitzes mit verworfenem Mauerwerk im Holzgrund des Bh. Aicher nächst dem Vitztum-Häusel, O. Aich, KG. Haigermoos. 1164 Popo de Heigermos; 1313 Poppenaich. Quellen: Sbg. UB I/441; Mon.boic. XXXVI/38, Lit.: Veichtlbauer, Am Weilhart, Heimatland 1928, S. 4. Lage: 10,3 v.u., 8,8 v.li.u. (45). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Eintrag beruht auf einer lokalen Überlieferung, die im Jahre 1932 von Eduard Kriechbaum aufgezeichnet wurde: „Im Hagenreut-Wald bei Haigermoos soll einmal eine Ritterburg gestanden sein. Beim Aicher in Aich, dem nächstgelegenen Bauerngut, haben sie drinnen abgerichtete Steine von alten Mauern, auch große Glasscherben, Eisenzeug usw. gefunden. Man sieht noch die Grube, wo sie das herausgegraben haben. Ein Grab soll auch früher drinnen gewesen sein von einem alten Ritter, aber jetzt kennt man nichts mehr davon. Im Holz sollen zur Nachtzeit drei Ritter herumgeritten sein. Dem Vitztum oder Oanhandler, der sein Häusl in der Nähe hatte, sind auch einmal in der Nacht drei Ritter untergekommen und er hat nimmer heimgefunden.“ Die Blattschnittkoordinaten verweisen irrigerweise auf das kleine Waldstück etwa 0,4 km nördlich des bäuerlichen Anwesens vulgo Aicher in Aich 6 (KG Haigermoos, GST-NR 1299/1, 1345/1, 1350/3, usw.). Das als „Hagenreuthwald“ bezeichnete Waldstück befindet sich aber etwa 0,3 – 0,4 km südlich des Aichergutes (KG Haigermoos, GST-NR 1418, 1721, 1712, 1711, usw.). Die Fehlverortung beträgt somit um die 0,7 – 0,8 km. Bei der archäologischen Landesaufnahme des Bezirkes Braunau durch Marianne Pollak und Adolf Stelzl konnten in dem Waldstück allerdings keine positiven Geländemerkmale der sagenhaften Ritterburg bzw. Grablege verifiziert werden. In den Digitalen Geländemodellen sind ebenfalls keine Spuren erkennbar. Der Sitz des urk. 1164 genannten Popo de Heigermos dürfte mit der Burgstelle bei der Pfarrkirche hl. Peter und Paul in Haigermoos zu identifizieren sein → A/11/4. B. KRIECHBAUM 1932, Nr. 252, 178 REITINGER 1968, 125 POLLAK 1992, Fußnote 54, 218 C. D. 40310 KG Haigermoos, GST-NR 1418, 1721, 1712, 1711; (nahe) Aich 4 E. X -32915, Y 322413 F. Kein Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage erkennbar A/11/2 Höhermoos A/11/2 Höhermoos: Der Sitz Höhermoos, O. Hehermoos, KG. Haigermoos, konnte bislang nicht lok. werden. 1176 Vlricus de Hohenmose; 1249 nobiles homo et miles Heinricus de Hohinmoose. Quellen: Sbg. UB/813 u. 845. Lit.: Behr, Reise durch Oberösterreich, Heimatland 1926, S. 226. Lage: 13,3 v.u., 7,8 v.li.u. (45). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Die angeführten urk. Nennungen beziehen sich auf die bayerische Ortschaft Höhenmoos (Gem. Rohrdorf am Inn, Landkreis Rosenheim, Oberbayern). B. C. D.

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