Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

41 Als Ratishof wird eine von Hugo v. Preen entdeckte Wehranlage westlich der Ratzlburg bezeichnet. Das denkmalgeschützte Objekt liegt ebenfalls in der OG Überackern und wird dort behandelt → A/43/5. Rothenbuch wurde von Hugo v. Preen mit der heute nicht mehr vorhandenen Befestigung am sog. Schloßberg (Bumperhölzl) nahe der Ortschaft Oberrothenbuch identifiziert → A/4/12. Nach Marianne Pollak und Adolf Stelzl könnte Rothenbuch jedoch mit der heute denkmalgeschützten Wehranlage nahe der Ortschaft Unterrothenbuch zu identifizieren sein → A/4/11. B. C. D. KG Überackern, GST-NR 1330/1, 1330/5 (Ratzlburg) KG Überackern, GST-NR 1330/1, 1331/1 (Ratishof) KG Ranshofen, GST-NR 2732/1 - 4, 2690 (Schloßberg, Oberrothenbuch) KG Ranshofen, GST-NR 2475 (Unterrothenbuch) E. F. → A/43/4 (Ratzlburg), → A/43/5 (Ratishof), → A/4/11 → A/4/12 (Rothenbuch) A/4/4 Blankenbach (Schlossberg) A/4/4 Blankenbach: Stark verschliffenes Erdwerk, entweder einer frühen Verwallung oder einer neuzeitlichen Schanze zuzurechnen, O. Blankenbach, KG. Ranshofen; keine Beurkundung. Lit.: Josef Reitinger, Ur- und frühgesch. Funde in OÖ., S. 56. Lage: 5,3 v.o., 13,5 v.r.o. (45). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Norbert Grabherr nennt als Quelle die Monographie von Josef Reitinger aus dem Jahre 1968. Der Landesarchäologe erwähnt allerdings weder eine „frühe Verwallung“ noch eine „neuzeitliche Schanze“, sein Eintrag berichtet von einem „Burgstall Schlossberg in Blankenbach in der Au“. Zur Fundgeschichte: Die von der indigenen Bevölkerung als „Schlossberg“ bezeichnete Wehranlage lag auf einem natürlichen Geländevorsprung oberhalb des Mühlbaches, zwischen den Anwesen vulgo Untere Blaich (Plaichstatt) in Au 3 und vulgo Paschengut (Eglgut) in Blankenbach 3. Etwas östlich lag die Flur „Hochgarten“, südlich führte der alte Weg nach Blankenbach vorbei. In der Urmappe ist hier die alte Parz. Nr. 1907 eingetragen (heute: KG Ranshofen, GST-NR 1908/1). Über die Struktur der Wehranlage sind wir insofern gut unterrichtet, da das Objekt von Johann Evangelist Lamprecht und Hugo v. Preen in Planskizzen festgehalten wurde. Es handelte sich um eine Abschnittsbefestigung, die gegen Osten durch einen etwa 25 m langen Abschnittsgraben gesichert war. Bereits um 1850 wurden bei einer Abgrabung am Südrand des Schloßberges „antike Denare" gefunden. Im Jahre 1898 stellte Preen eine mächtige Brandschicht fest, die er als Reste eines mittelalterlichen Holzbaues deutete. Darüber lagen zahlreiche Tierknochen. Im Nordteil der Anlage fand er einen Steinbau "wie bei einem keltischen Grabhügel", doch ließ sich ein solcher nicht nachweisen. Preen vermutete daher eine Zerstörung desselben in der Römischen Kaiserzeit oder beim Bau der Burg. Die bei diesen Grabungen gefundene Keramik, die aber im Bestand des Heimathauses Braunau am Inn nicht nachweisbar ist, datiert H. v. Preen in die Latènezeit, in die Römische Kaiserzeit und ins Mittelalter (nach M. Pollak). Eine Nebenlinie der Rohrer nannte sich nach Plankenbach. Höchstwahrscheinlich ist der Sitz dieser Linie mit der Wehranlage in Blankenbach zu identifizieren. Weitere Erhebungen sind heute kaum mehr möglich, da das Flurdenkmal im Jahre 1970 einplaniert wurde. Anmerkung: Die Blattschnittkoordinaten verweisen fälschlicherweise auf das Areal nordwestlich der Ortschaft Blankenbach (KG Ranshofen, GST-NR 1937). B. PREEN 1898, Nr. 115, 233

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