Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

199 4 OG Fraham B/4/1 Steinsulz (Steinholz) B/4/1 Steinsulz: Die Lagestelle der Veste Stainsulz soll nach Strnadt und Heinisch in der O. Steinholz, KG. Hörstorf, an Stelle des derzeitigen Hauses Nr. 2 gewesen sein; wahrscheinliche Lagestelle auf dem Kranall (siehe B 11/1)). 1250 Steinsullz; 1318 Veste Stainsulcz; 1331 III.17 „die vest zw Stainsulcz“. Quellen: oöUB III/165; oöUB VI/5. Lit.: Strnadt, Peuerbach, S. 320; Heinisch; Denkmale i. Bez. Eferding, S. 80. Lage: 3,2 v.u., 12,6 v.r.u. (31). (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Der Kunsthistoriker Erwin Hainisch berichtete im Jahre 1933 über die Burg Steinsulz: „An der Stelle des Hauses Nr. 2, Zimmermann im Weinberg, soll sich ehemals, wie aus den geräumigen Kellern und einigen noch im verflossenen Jahrhundert sichtbar gewesenen Mauerresten geschlossen wird, die Feste Steinsulz (in der ersten Hälfte des 14. Jh., Sitz Ulrich II., Schifer) befunden haben.“ Der Bericht verweist auf das Anwesen vulgo Zimmermanngütl (Lachnerhaus) in Steinholz 2. Positive Geländemerkmale einer ehem. Burganlage sind in der näheren Umgebung des Kleinbauernhauses nicht vorhanden. Die geräumigen Keller des Gutes erklären sich wohl mit dem einst hier betriebenen Weinbau. Der Vorschlag von Grabherr, die gesuchte Burg am Gronall (Kranall) zu verorten, scheidet schon allein aufgrund der großen Entfernung des Berges zur Ortschaft Steinholz aus. Das sich dort befindliche Erdwerk dürfte zudem nicht von einer ehem. Burgstelle herrühren, sondern beim Abbau von Massenrohstoffen entstanden sein (→ B/11/1). Die gesuchte Veste Stainsulcz könnte eine am Roithamerbach oder Innbach gelegene Wasserburg gewesen sein, die bereits in der 2. H. d. 14. Jhdts. abkam (eventuell in der sog. Schaunberger Fehde), und deren Substruktion heute nicht mehr vorhanden ist. Der Sitz könnte aber auch in einem der landwirtschaftlichen Gutshöfe in der Ortschaft Steinholz aufgegangen sein, wobei aufgrund des Hausnamens das Schiffermayrgut in Steinholz 24 besonders verdächtig erscheint. Positive Merkmale eines Sitzes sind hier allerdings nicht zu erkennen. B. STRNADT 1868, 318ff. u. 381 HAINISCH 1933, 80 SCHIFFMANN 1935b, 449 C. D. 45015 KG Hörstorf E. 49009,51 / 347476,09 (Zimmermanngütl) 49235,73 / 347580,60 (Schiffermayrgut) F. Nicht lokalisierter Adelssitz / Burgstelle / Wehranlage

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2