Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

174 C. Planskizzen von Johann Lamprecht und Hugo v. Preen D. 40020 KG Überackern, GST-NR 444, 430, 427, .38; (nahe) Kreuzlinden 7 E. X -33653, Y 339182 F. Erdwerk (siehe Text) A/43/3 Hochhaus (Mühltal, Tempelwiese) A/43/3 Hochhaus: Das Erdwerk eines Sitzes in einer sumpfigen Wiese (ehem. Teich) beim Bh. Brauerlechner, O. und KG. Überackern; Stammsitz des Geschlechtes der Überackerer (Grafen Überacker). Ca. 1110 liber homo nomine Otto de Uberachin. Quelle: oöUB I/213. Lage: 12,8 v.o., 6,4 v.li.o. (46).54 (Originaler Datensatz von N. Grabherr). A. Irritierend an dem Eintrag ist, als sich die Lagebeschreibung und die Koordinaten widersprechen. Die Blattschnittkoordinaten verweisen auf das Areal südlich der Pfarrkirche hl. Petrus in Überackern (KG Überackern, GST-NR 505, usw.). Die Lagebeschreibung [„in einer sumpfigen Wiese (ehem. Teich) beim Bh. Braunlechner“] verweist hingegen auf den heute nicht mehr vorhandenen Teich, der sich wenige Meter nordwestlich des Anwesens vulgo Braunlechner befand (KG Überackern, GST-NR 746). Spuren des „Erdwerkes eines Sitzes“ sind weder hier noch dort erkennbar.55 Die tatsächliche Lagestelle des Sitzes befindet sich ganz woanders, und zwar in der Wiesenparzelle 0,5 km östlich der Pfarrkirche hl. Petrus in Überackern. Die Fehlverortung ist schwer nachvollziehbar, da das Objekt in einer Planskizze von Johann Evangelist Lamprecht deutlich eingezeichnet ist. Sogar in den Sagenbüchern(!) von Eduard Kriechbaum und Adalbert Depiny wird die Lagestelle genau beschrieben: „600 Schritte von der Kirche entfernt, in einer sumpfigen Wiese“. Der Burgstall besteht aus einem etwa quadratischen Mittelwerk (Ausmaße ca. 15 x 15 m), das von einem doppelten Wallgraben umgeben war. Die Formationen sind durch die jahrelange Bewirtschaftung bedauerlicherweise schon ziemlich verschliffen. Ob hier tatsächlich der „Stammsitz des Geschlechtes der Überackerer“ vorlag, wie Grabherr meint, ist derzeit nicht gesichert. B. KRIECHBAUM 1923, 28 DEPINY 1932, Nr. 98, 383 KRIECHBAUM 1932, 80 SCHIFFMANN 1935b, 478 REITINGER 1968, 425f. C. Planskizze von Johann Lamprecht D. 40020 KG Überackern, GST-NR 448/4, 448/1, 448/2 E. X -33434, Y 339457 F. Burgstall / Hausberg / Erdwerk (weitgehend nivelliert) 54 Anmerkung: Die angeführte Nr. 46 ist falsch, die richtig wäre die Nr. 45. 55 Anmerkung: In der näheren Umgebung des Braunlechner-Gutes sind die Relikte eines römischen Gutshofes nachweisbar, in dessen Ruinen im Frühmittelalter ein Gräberfeld angelegt wurde (POLLAK 1992, Nr. 206, 249f.).

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