Kritische Anmerkungen zum Historisch-topographischen Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze OÖ

15 OBJEKTNAME (ALTERNATIVNAME, VULGONAME) Die im Handbuch gepflogene Verwendung von Objektnamen wie etwa „Burgstall“, „Ringwall“, „Verwallung“, „Schanze“ oder „Burgus“ erscheint nicht sinnvoll zu sein, da einerseits keine sichere Zuordnung gewährleistet ist, und andererseits die Objekte nur selten der angeführten Kategorie entsprechen. Stattdessen werden Namen eingesetzt, die eine eindeutige Zuordnung des Objektes, etwa zu einem historisch verbürgten Adelsgeschlecht, einem Flurnamen oder einem nahe gelegenen Gutshof oder Weiler, ermöglichen. Stellvertretend sei die Wehranlage oberhalb der Innviertler Ortschaft Duttendorf (OG Hochburg-Ach) genannt, die von Norbert Grabherr mit dem irreführenden Objektnamen „Verwallung“ bedacht worden war. In der historischen Planskizze von Hugo v. Preen und im modernen ALS-Geländemodell ist deutlich zu erkennen, dass hier keine Erdwälle vorhanden sind; es handelt sich tatsächlich um eine durch Gräben geschützte Abschnittsbefestigung. Das Objekt wird nun mit dem der Örtlichkeit anhaftenden Flurnamen Kuhflucht geführt, welcher auch Eingang in das landeskundliche und archäologische Schrifttum fand. Denkmalgeschützte Objekte wurden mittels Unterstreichen des Objektnamens hervorgehoben. Voraussetzung für diesen Status ist generell eine umfangreiche Dokumentation durch das Bundesdenkmalamt, sei es durch Vermessungspläne, Bauaufnahmen oder Sonstiges. Der Verfasser hat daher auf eine zusätzliche Beschreibung dieser üblicherweise gut dokumentierten Objekte (meist Burgen und Schlösser) weitgehend verzichtet.

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