Die Pferdeeisenbahn Budweis - Linz - Gmunden

55 7 SG Wels 7.1. Stadtgebiet 7.1.1 Streckenführung / Beschreibung In der Stadt Wels haben sich zahlreiche Erinnerungsstätten der Pferdeeisenbahn erhalten. Insbesondere die Maxlhaid weist gut erhaltene Kunstbauten auf, die Dank einer privaten Initiative teilweise einer musealen Aufarbeitung zugeführt werden konnten. Hier befanden sich eine Lastenstation, Stallanlagen für 100 Pferde, Werkstätten sowie eine Taverne. Das nach Abt Maximilian Pagl als Maxlhaid bezeichnete Gebäude wurde 1796 durch Michael Graf Seeau von Würting als Schlösschen ("Seeauhof") erbaut. 1834 erfolgte die Umwandlung in einen Güterbahnhof ("Packhof") mit Reparatureinrichtungen. Die Taverne entstand mit Beginn des Pferdeeisenbahnbetriebes 1834 als Schänke für das Personal. Nach dem Betriebsende der Bahn im Jahre 1859 wurde sie jedoch weitergeführt; ab 1899 befand sie sich im Besitz der Familie Krennmayr, die sie auch heute noch als Gasthof und Pension weiterführt. Die Taverne kann daher als ältestes, kontinuierlich in Betrieb befindliches Pferdeeisenbahn–Wirtshaus der gesamten Strecke Budweis – Linz – Gmunden bezeichnet werden. Dank der Initiative von Heinz Schludermann entstand in einem Nebengebäude ein Pferdeeisenbahn– Museum, das interessante Exponate, wie etwa einen rekonstruierten Salzwaggon, aufweist. In der näheren Umgebung der Maxlhaid sind keine Spuren der Bahn mehr erkennbar. In der Zieglerstraße 29 befand sich das stark veränderte Wachthaus Nr. 9, das in jüngster Zeit abgebrochen wurde. Das ehem. Aufnahmegebäude (Personenbahnhof) mit Remise für Personenwaggons ist baulich verändert in dem Wohngebäude in der Stelzhamerstraße 11 aufgegangen. Das benachbarte Betriebsgebäude ist mit dem Denksteinhaus in der Bahnhofstraße 6 zu identifizieren. Hier befanden sich Verwaltungs– und Lagerräume. Die beiden Torbögen, durch die das Gebäude durchfahren wurde, sind heute verschwunden. Der daneben situierte Semmelturm mit der legendären "Bahnzeit– Uhr" wurde bereits 1958 abgetragen, obwohl sich Denkmalschützer gegen seinen Abriß ausgesprochen hatten. Auch das Denksteinhaus soll demnächst abgebrochen werden. In der Dragonerstraße 9 hat sich das erheblich veränderte (aufgestockte) Wachthaus Nr. 10 erhalten. Wegen seines ruinösen Zustandes soll in absehbarer Zeit abgebrochen werden. Erwähnenswert erscheint auch die Labestelle beim ehem. Wirtshaus Öllerer in der Europastraße 51, bei der die Zugpferde versorgt wurden. In weitgehend originalem Zustand befindet sich das Wachthaus Nr. 11 in Berg 7. Das Gebäude wurde zwar in jüngster Zeit saniert bzw. umgebaut, dennoch hat sich seine originale Baustruktur noch erhalten. Die ehem. Bahntrasse ist in den modernen Ortobildern teilweise noch erkennbar, vor allem nordöstlich des Wachthauses. 7.1.2 Bedeutende Kunstbauten Maxlhaid (ehem. Lastenstation, Taverne, Ställe; kein Denkmalschutz)

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