Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

Man erkennt hier zwei Altwege-Trassen, welche auch die Urmappe ausweist. Der mit Pfeilen bezeichnete Graben, in der Urmappe in kurzem Stück als Grünstreifen eingezeichnet, fluchtet exakt mit dem Verlauf der Defensionslinie bei Maisling und entspricht deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit dem ehemaligen Schanzgraben von 1702. Im weiteren Verlauf der Linie nimmt wegen der Nähe des Marktes Riedau die Besiedelungsdichte zu und es lassen alle Bewuchs- und Bodenmerkmale im Stich - bis zur großen Schanze von Wohleiten. Wenn man allerdings in diesem Abschnitt ein wenig der Edangler-Mappa vertraut, dann so zog die Linie einst auf ca. zwei Drittel Höhe des Abhangs zur Pram zwischen den Weilern Flohleiten an der Höhenstraße und dem Petershof, der heute direkt zwischen der Pram und der Eisenbahnlinie von Schärding nach Linz liegt, in nahezu geradem Verlauf hindurch und durchquerte dabei die Streusiedlung von Breitenried. Heute stehen hier viele neuere Anwesen; zu Beginn des 18. Jahrhunderts dürften es nur zwei größere Bauernhöfe und einige Häuschen gewesen sein. Die Frage, ob und wieviele Redouten hier ehedem zwischengeschaltet waren, muss man ebenso offen lassen wie die Frage, ob die Linie hier nochmals eine Knickbildung aufwies. Das Gelände selbst gab dazu keinen Anlass: Die Linie hatte auf ihrem Weg von Schickenedt nach Wohleiten zwar zwei Bachläufe, den Aichelbach und den Flohleitenbach (früher Ottenederbach) in nahezu senkrechtem Lauf zu überwinden. Dazwischen lag aber nur sanft abfallendes Wiesengelände, dessen Mutterboden das Schanzen nicht allzu schwer gemacht haben dürfte. 96 Die Linie bei Breitenried.

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