Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

signifikant, dass der Ausdruck „Feldherrenhügel“ in diesem Zusammenhang durchaus angebracht ist. Unabhängig davon wurde im Verteidigungsfall von dieser Anhöhe und ihrem Waldlager aus das Kirchdorf Taiskirchen von Süden her perfekt gedeckt! Vermutlich ist die Wallanlage zwei- oder sogar mehrzeitig entstanden. Der heute stark nivellierte, insgesamt aber deutlich niedrigere Nordwall spricht für eine frühe Errichtung, z. B. schon zur Zeit der Bauernkriege oder noch früher. In einer späteren Drangphase, z. B. im 30-jährigen Krieg, als mehr Zeit zur Erstellung eines mächtigen Bollwerkes zur Verfügung stand, mag dann vor allem der Südwall über einer Vorgängerstruktur zu seiner heutigen Höhe aufgeschüttet worden sein. Ja selbst zur Zeit des Österreichischen Erbfolgekriegs 1742 oder der napoleonischen Invasion von 1809 kann diese Anlage noch eine Rolle gespielt haben bzw. ausgebaut und modifiziert worden sein. Als exklusive Struktur des Spanischen Erbfolgekrieges ist sie dagegen u. E. nicht anzusehen, denn damals stand zur Errichtung viel zu wenig Zeit zur Verfügung. Dass dieser Berg und sein Abschnittswall 1702/04 vom kurbayerischen Militär benutzt wurde, erscheint uns indes sicher. Vielleicht wurde auf von Dockforths Befehl damals die Wallkrone inklusive des besagten Beobachtungshügels nochmals erhöht und dahinter der besagte feste Feldwachposten mit Unterkunft auf einer Erdterrasse etabliert. Unter Umständen stand in dem Areal auch ein ähnliches Blockhaus, wie es für das Jahr 1742 und den 7,3 Kilometer entfernten Pramwald gesichert ist. Von diesem hat sich in iner alten Karte eine Abbildung erhalten, die wir dem Leser aus Gründen der Anschaulichkeit nicht vorenthalten wollen. 88 Abb. 2: Blockhaus im Pramwald, erbaut zur Zeit des Österreichischen Erbfolgekriegs 1742.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2