Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

Werner Robl: Der bayerisch-deutsche Krieg Kurbayern im Konflikt mit dem Erzherzogtum Österreich Mit dem Überfall auf die Reichsstädte Ulm, Memmingen, Lauingen und Dillingen im Herbst 1702 trat das Kurfürstentum Bayern unter dem Wittelsbachischen Kurfürsten Maximilian II. Emanuel, kurz Max Emanuel, aktiv in den Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) ein. Vorausgegangen war ein jahrelanges Lavieren des Landesherrn auf dem diplomatischen Parkett, wobei er durch gegenseitiges Ausverhandeln der Großmächte Österreich und Frankreich versuchte, seiner Familie eine Rangerhöhung und seinem Land die territoriale Aufwertung zum Königreich zu verschaffen. Nachdem sich seine begründete Hoffnung, über seinen Sohn Joseph Ferdinand die frei gewordene spanische Königskrone zu erlangen, mit dessen plötzlichem Tod zerschlagen hatte, und dabei das österreichische Kaiserhaus sogar in den Verdacht der Mitwirkung geraten war, ging Max Emanuel schließlich bei großzügigen Zugeständnissen des französischen Königs Ludwigs XIV. ein Bündnis mit Frankreich ein - wohl wissend, dass dies kurzfristig zum Aufrüsten und zum Krieg an mehreren Fronten führen würde. Ludwig XIV. hatte inzwischen die spanische Krone für seinen Enkel Philipp von Anjou beansprucht, was ihm von den österreichischen Habsburgern unter Kaiser Leopold I. streitig gemacht wurde. Daraufhin bot der französische König im Gegenzug Max Emanuel für seine Mithilfe bei der Durchsetzung der 5 Kurfürst Maximilian II. Emanuel, Gemälde von 1710, Ausschnitt.

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