Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

dau an, und der hl. Churfürst hatte sein Hauptquartier im Schloß zu ersagten Zell, hierauf liessen sich frühe den 13. diss die Feindt von der Schanz innseiths des Wassers sehen, und defilierten nach dem bayrischen Vormarkht, umb sich daselbsten zu postieren …“29 Die österreichische Verteidigungskommission hatte inzwischen alle waffenfähigen Männer des Traun- und Hausruckviertels zur Landesverteidigung aufrufen. Die ersten Kontingente rückten von Peuerbach an und versammelten sich in der „kleinen Sallet“, einer Waldabteilung vor St. Willibald, hart an der Grenze zu Kurbayern. Der Wille zur Verteidigung war aber in St. Willibald wie auch in Riedau und Peuerbach bei den regulären Truppen äußerst gering, zumal dem General Gronsfeld zuvor beim Scharmützeln mit den Bayern das Pferd unter dem Leib weggeschossen worden war, und sich auch die Landmilizen aus dem Staub gemacht hatten. Hier ist wie bei allen Aktionen des Kurfürsten Maximilian Emanuel zu erkennen: Die Österreicher hatten vor ihm, dem Bezwinger der Türken vor Wien im Jahr 1683 und dem Sieger von Eisenbirn im Vorjahr, den allergrößten Respekt! Noch in derselben Nacht räumten die österreichischen Truppen widerstandslos den Wald, auch das befestigte Riedau und zogen sich auf Befehl Gronsfelds über Peuerbach bis Eferding und weiter bis nach Wels zurück. Selbst die Räumung von Linz wurde bereits vorbereitet! 29 Hoheneck, Relation. 31 St. Willibald und Peuerbach (damals Baierbach!) in der Franziszeischen Landesaufnahme (18061869). In der Mitte die Waldabteilung „kleine Sallet“.

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