Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

Abschnitt 8: Nördlich von Retzwinkel und südlich von Oberachleiten Bei Urschendorf haben sich überirdische Reste der Linie nicht erhalten, aber der örtlichen Tradition nach stand ca. 250 Meter südlich des Weilers Oberachleiten auf der Hangkante in exponierter Lage eine Redoute, die erst in jüngerer Zeit eingeebnet wurde. Bis zur Neuparzellierung nach den napoleonischen Kriegen muss wenigstens das Schanzenpodest weiterbestanden haben, denn die Urmappe zeigt in zwei östlich angrenzenden Flurstreifen und bei einem nachfolgenden Altweg einen anderweitig nicht erklärbaren Knick: Es wird sich bei dieser Viereck-Redoute um eine derjenigen handeln, die der Pfarrer Johann Ev. Lamprecht noch mit eigenen Augen gesehen und beschrieben hat: „Von diesen Linien und Redouten haben sich noch einige Überreste erhalten, und zwar bei Retzwinkel in der Pfarre Esternberg …“78 Dass der Wallgraben hier eine Auslenkung nach Osten machte, hatte seine Gründe. Mit dem gewählten Linienverlauf blieb man östlich des Bründlbaches zunächst auf der Höhe und konnte vor dem Weiler Oberachtleiten mit einer Straßensperre die Invasion des Feindes gleich in zwei Richtungen verhindern: zum einen nach Esternberg und zum anderen nach Münzkirchen! 78 Zitat aus R. Grosshamer, J. Wasner, Johann Klaffenböck: Bau von Verteidigungsanlagen und Schanzen an der bayerisch-österrichischen Grenze 1702/03, in: „G'wnunna …“, a. a. O., S. 21. 149 Überprojektion von Bodenprofil und Urmappe: Die Linie südlich von Oberachleiten.

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