Die kurbayerische und österreichische Landesdefension von 1702 bis 1704 zwischen Donau und Hausruck

Die Exkavation und die Wälle der Schanze sind inzwischen längst beseitigt, ein moderneres Haus hat sich auf das südliche Innenpodest gesetzt. Im 19. Jahrhundert war das Schanzenareal am Berg, wie die Urmappe zeigt, noch unbebaut geblieben. Im umgebenden Hangwald und am südlichen Abhang finden sich keine speziellen Strukturen des Spanischen Erbfolgekrieges mehr, man meint aber dennoch, dass auch dieses Terrain in Zusammenhang mit der Schanze unter Ausbildung von steilen, sehr regelmäßigen Flanken künstlich geformt worden ist. Dort allerdings, wo der Weg von Riedau zur Schanze heraufzog und dann ein winkelförmiges Vorwerk zu umrunden hatte, erkennt man noch heute an einer doppelten Bodenwelle den Rest der alten Strukturen. Der ehemalige Wall des Vorwerks ist dabei mit einer Obstbaumreihe bepflanzt und an seinem oberen Ende mit einem Laubbaum markiert. In der Edangler-Mappa ist diese mächtige Schanze über Riedau einfach unterschlagen bzw. an der entsprechenden Stelle nur eine simple Redoute mit Blockhaus eingezeichnet. Mag sein, dass dem Zeichner, der die Karte von den Rändern her erstellt hatte, an dieser zentralen Stelle der Platz zur Darstellung einer Großschanze fehlte. Es kann aber auch sein, dass er diese „Achillesferse von Riedau“ bewusst unterschlug, denn sie hätte bei den Beamten im Kriegsministerium Wien nur ein ungläubiges Kopfschütteln ausgelöst! 106 Der südwestliche Anteil der Schanze beim „Bauer am Berg“ ist heute eine Streuobstwiese. Rechts am Rand der Feldweg, der von Riedau heraufzieht und auch im Plan von 1705 zu sehen ist.

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