Steyrer Zeitung vom 22. Juli 1915

Nr. 58.Steyr, Donnerstag, „Steyrer Zeitungden 22. Juli 1915.___________Seite 3 1. Das Höchstgewicht von 350 Grainm für eine Sendung darf nicht überschritten werden. 2. Die Versendung von leicht verderblichen E s; - waren, wie nicht trockener Würste, Speck und dergleichen, und von leicht c n t z ü n d l i ch e n Gegenständen wie Militärpatroncn, Zündhölzchen (Reib- oder Streichhölzchen, Wachsstrcichhölzchen usw.), Benrzinseucrzeugen, Benzin oder anderer entflammbarer Flüssigkeiten ist verboten. 3. Warenprobensendungen an die Armee im Felde müssen in einer dem Feldtransport entsprechenden, vollkommen sicheren Weise verpackt sein. Die Versendung von Flüssigkeiten in Wellpappeverpackung ist nicht zulässig. Die Pvstbediensteten haben einerseits den Auftrag, die genaueste Einhaltung dieser Vorschriften durch Ueber- prüfungen festzustellen und jede den Dersendungsbcdin- gungen nicht vollkommen entsprechende Sendung dem Absender zuriickzustellen (wenn derselbe nicht mit Sicherheit ermittelt werden kann, an die nächstgelcgcnen Spitäler zur Verteilung an verwundete oder kranke Militärpersonen zu übergcben). Anderseits sind diese Stellen verhalten, in allen Fragen, die sich auf die Versendung von Warenproben zur Armee im Felde beziehen, der Bevölkerung bereitwilligst Aufklärung zu erteilen. Kriele vsy nO Wü km. (Eigenberichte der „Sichrer Zeitung".) Waldneukirchen, 16. Juli. (Beerdigung.) Gestern fand hier das Begräbnis des Herrn Gendarmeriewachtmeisters Franz Paradeiser statt. 17 seiner Kollegen mit ihrem Herrn Leutnant aus Linz an der Spitze gaben ihm in Paradeuniform das letzte Geleite; vier von ihnen trugen ihn zum Grabe. Auch die Gemeindc- vertretungen von Waldnenkirchen und Adlwang erwiesen ihm die letzte Ehre. Da er in Galizicn einige Zeit am Kriege teilgenommen hatte, wurden beirn Begräbnisse 3 Böllerschüsse abgegeben. R. I. P. Windischgarsten, 19. Juli. (Verschiedenes.) Herr Johann Dorrer erhielt gestern 30 gefangene Russen zur Arbeit in seiner Säge und Oekonomie. Der genannte Besitzer des Seebachhofes in Seebach 18 besorgt für das Militär-Aerar die Holzlieferungen zu GefangenenlagerBauten. — Beim Brande des Stummerbauerngutes in Edlbach leistete die am „Puderbauerngute" befindliche militärische Abteilung tätige Hilfe. Pießling. 19. Juli. (Ein Unglück kommt selten allein.) Dies trifft bei der Familie des .Herrn Fgnaz Ebner, Wirt „Zur Gradau" in Pießling Nr. 7, zu. Der Wirt selbst wusste sich infolge Blutvergiftung einer Operation unterziehen. Sein Knecht geriet unter ein Ochsengefährte, während ein Dienstmädchen unvorsichtigerweise in eine Sense lief und in den Fuß gemäht wurde. Zu allen drei Fällen leistete Herr Dr. Heinrich Fanzus aus Windischgarsten erste ärztliche .Hilfe, dessen bekannter unermüdlicher Tätigkeit und Fürsorge es zu danken ist, das; Herr Ebner außer Lebensgefahr ist und bei den beiden schwerverletzten Personen Heilungsfortschritte zu verzeichnen sind. Peuerbach, 14. Juli. (Diamantenes Priester- j u b i l ä u m.) Sonntag den 8. August wird Peuerbach ein Fest feiern, wie es seit Gründung der Psarre im Jahre 1211 noch nie da ivar. Der hochw. Diözesansenior, Sr. Heiligkeit Ehrenkämmerer, Ehrenkanonikus, Kon- sistorialrat, Ritter des Franz-Fosef-Ordens, Dechant und Pfarrer Franz Schmid von Peuerbach wird sein sech- zigjähriges Priesterjubiläum festlich begehen. Der Jubilar Wunte Wildev. Fünf Soldntensöhne beim Begräbnis der Mutter. Aus Arad wird berichtet: Vorgestern fanb das Leichenbegängnis der verstorbenen Bindermeisterin D. Gärtner statt. 3um Begräbnis der schlichten .Handwerkersgattin waren fünf Söhne, die alle Militärdienst leisten, zum Teil von den fernen vchlachtsclderu erschienen. Der sechste Sohn der Verblichenen befindet sich an der italienischen Front und konnte dein Leichenbegängnis der Mutter nicht beiwohnen. Einführung eines neuen Dolksnahrungsmittels in Berlin. Berlin, 19. Fuli. Der Magistrat der Berliner Vorstadt Schöneberg wird demnächst durch Vermittlung des städtischen Secfischmarktes probeweise ein neues Nahrungsmittel an die minderbemittelte Bcvöl- kerung abgeben. Es handelt sich um eine „Vollkost" genannte Mischung von Maisgries, getrockneten Gemüsen, Dörrfleisch, Nudeln, Fleisch ex - trakt. Das Gericht ist so ausgiebig, daß die einzelne, einen starken Esser völlig sättigende P 0 r t i 0 n sich auf weniger als zehn Pfennig stellt, obwohl sie nach den vorliegenden Analysen den Nährwert eines vollständigen bürgerlichen Mittagessens erreicht. Die Berliner städtische Deputation für Schulspeisung nimmt zurzeit Versuche vor, die „Vollkost" zur Speisung bedürftiger Schulkinder zu verwenden. Fn Württemberg wird das neue Nahrungsmittel bereits von zahlreichen Gemeinden für die Zwecke der Armenverwaltung der Volks- speifehallen usw. benutzt. Das Rätsel der geheimnisvollen Gasse. Aus O l m ü tz wird unterm 18. ds. gemeldet: Das „Mährische Tagblatt" erhält von militärischer Seite das Material einer 'Korrespondenz aus sibirischer Gefangenschaft, das in mehr als einer Beziehung hochinteressant ist. Auf fünf Korrespondenzkarten eines nach dem heldenmütigen' Falle Przemysls in rusische Gefangenschaft geratenen Offiziers war als Gaffenbezeichnung des betreffenden Olist am 5. Juni 1829 in Seitenstetten geboren, steht somit im 87. Lebensjahre, wurde am 29. Juli 1855 zum Priester geweiht, wirkte durch drei Jahre als Kooperator in Königswiesen, durch 30 Fahre als Kooperator, Provisor, Pfarrer und Dechant in Untcrweißenbach und ist seit 27 Fahren noch immer in geistiger und körperlicher Frische als Dechant und Pfarrer in Peuerbach tätig. Schmid ist bereits 55 Fahre aktiver Pfarrer und 30 Jahre Dechant und wurde wiederholt von kirchlichen und weltlichen Behörden ausgezeichnet. In seiner Lebenszeit regierten sechs Päpste und sechs Diözesanbischöfe. Roch von Bischof Gregorius Thomas ins Priestcrfeminar ausgenommen, geleitete er fünf Bischöfe zu Grabe. Die Festpredigt wird Hochw. Pater Roman Kurzmann, S. F., Minister in Innsbruck', früher Missionär in Bosnien und Dompredigcr in Agram, halten. Dessen Eltern, Kaufleute in Unterweißenbach, hatte der Fubilar in der Brautlehre, segnete in der Pfarrkirche zu Arbesbach, Nicderöstcrreich, den 50jährigen Ehebund seiner Groß- eltern und brächte den kleinen Roman, seinen Schüler, zum Studieren. Anläßlich des Krieges wird die Festfeier nur kirchlich begangsn-und werden keine speziellen Einladungen ausgegeben. In Friedenszeit hätten wenigstens 50 geladene Priester den greisen, allbeliebten, hochgeschätzten Primizianten zum Altare geleitet und wäre das seltene Jubiläum ein Abglanz des im Fuli 1909 hier stattgefundenen eucharistischen Kongresses geworden, an dem 140 Priester teilgenommen haben und wobei an einem Tage 63 hl. Messen zelebriert wurden. Hargelsberg, 19. Fuli. (Hausverkauf.) Zum größten Bedauern kam vor einigen Tagen ein hiesiges Bauernhaus, das Nußbichlergut in Angersbcrg, unter den Hammer. Noch unangenehmer ist, daß ein gewerbsmäßiger Güterhändler der Käufer zu sein scheint. Wie man hört, soll der Kaufpreis bloß 26.000 Kr. sein. Am meisten zu bedauern ist der sehr alte, arbeitsame Bauer dieses Hauses, der eine Notlage in seinen alten Tagen wahrlich nicht verdient hat. Kremsmüuster, 20. Juli. (Ein Opfer des Kric- g e s.) Laut cingetroffener Meldung ist der in Kremsmünster wohlbekannte Johann Thannesberger aus Kematen am 7. Mai als Opfer des Krieges gestorben. Thannesberger war ein netter, braver Bursche von 27 Fahren. Freudigen Herzens ist er dem Rufe des Kaisers nachgekommen. Kremsmiinster, 20. Fuli. (Gewitter.) Das Gewitter, welches vorigen Samstag zwischen 5 und 6 Uhr abends jenseits des Schachers mit Hagelschlag, begleitet von einem orkanartigen Sturm, niederging, hat hier durch den Orkan an den Obstkulturen vielen Schaden angerichtet. Die stärksten Bäume wurden entwurzelt, dicke Aeste herabgcrissen, die Weizcnmandeln zerstreut. Aber dies alles ist nur ein schwaches Bild von den Verwüstungen, welche das Unwetter eine Stunde weiter nördlich angerichtet, hat. Dort 1"«-^ die noch auf dem Felde befindliche Ernte, wie Weisen, Gerste und Hafer, total vernichtet. Felder und Bäume bieten einen traurigen Anblick. Da und dort hat der Sturmwind .Häusern das Dach samt bem Dachstnhl genommen. Auch die Schutzhütte bei der Haltestelle Oberhart fiel dem Orkan zum Opfer. Das Unwetter kam von Steinhaus und zog über Sipbachzcll abwärts. Die jetzige Generation der betroffenen Gegenden hat noch nie ein solches Unwetter erlebt. Sierninghofen, 20. Fuli. (5) o ch z c i t.) Am 25. ds. werden Herr Fosef Huber, Fleischhauer in Sierninghofen, und Frl. Lcopoldinc Seitz, Fabriksarbeiterstochter, in der Pfarrkirche 511 Sierning getraut. Den im hiesigen Orte sehr geachteten Brautleuten folgen die besten Glückwünsche aller für die ganze Zukunft. Sierninghofen, 20. Fuli. (Todesfall.) Sonntags verschied nach Empfang der hl. Sterbesakramente Frau mützer Vorortes „Nadolmen drz ulice" (zu deutsch: Halt's über das Feuer-Gasse) angegeben. Als die Karten erwärmt wurden, konnte man unter den mit gewöhnlicher Tinte geschriebenen Mitteilungen folgende Nachrichten, die mit präparierter Tinte geschrieben waren, ablesen: 1. Karte. Transport 3 50 Offiziere, 2000 Mann, dauerte 21 Tage in ungereinigten Vichwaggons. Betreten der Bahnrestauration war verboten. Verpflegung fast keine. Einige Mann an Hunger gestorben. Zwei Mann irrsinnig geworden. Alle Offiziersabzeichen (Sterne, Dekorationen, Goldborten) abgenommen. — 2. Karte. Pewrosk: Be- quartierung in einer khirkilinischen Festung. Hartes Lager auf Holzpritschen. Zwei Etagen, in der oberen 53 Grad Celsius gemessen, nicht einmal Stroh als Unterlage. 400 Ossiziere in einem Raume. Folge ist viel Fieber und Kopfleiden. Aerztliche Behandlung sehr schlecht, keine Medikamente. Kommandant von über 400 Offiziere ein Fähnrich und sekante Unteroffiziere..........sehr. ... groß. Ausgang keiner. — 3. Karte. Mannschastsunter- bringung im Zelt nicht schlecht. Verpflegung miserabel. Sterblichkeit sehr groß. Bitte dies dem Kriegsministerium bekanntzugeben. So ergeht es fast allen Przemyslern, wir sind aber geduldig und gerne, denn wir sind des Sieges... — 4. Karte. Die einzige Freude und Trost ist der gute Fortgang unserer Operationen. Grüßt alle lieben Öesterreicher. Die Gefangenen in Przemysl. — 5. Karte. Wir sind in Turkestan, wir ertragen alles leicht, denn wir wissen, daß wir siegen, und das ist unser Trost. — Der Absender der Karten ist eine äußerst vertrauenswürdige Persönlichkeit und der Nationalität nach Tscheche. Kein Mischmehl mehr — in Ungarn. Das ungarische Amtsblatt veröffentlicht eine Ministerialverordnung, wonach die früheren Verfügungen, daß Weizen- und Roggenmehl nur gemischt in den Verkehr gebracht werden kann, außer Kraft gesetzt werden. Reduzierung derSlaa.'sgehalte iuFrankreich. Gen s, 14. Fuli. Das Blatt „Tribuna" meldet aus Paris: Fm Finanzausschuß teilte der Finanzminister mit, die ReSraiijjioka Edtberger, Hausbesitzersgattin in Sierning- hosen Nr. 2. Sie stand im 49. Lebensjahre. Eine heftige Lungenentzündung hat sie ali^u früh hinwcggerafft. Eine brave Hausmutter und edle Gattin ging 'in ihr aus unserer Mitte. Gott gebe ihr die ewige'Ruhe und tröste die trauernden Verwandten. Das Leichenbegängnis fand Dienstag unter ehrender Beteiligung zahlreicher Verwandter und Nachbarn statt. Waldneukircl)en, 20. Juli. (Russen v 1 s Fei darb e i t e r.) Am letzten Sonntag kamen 60 Russen aus dem Gefangenenlager in Wegscheid unter mtlitärtscher Bedeckung hier an. Die Gemeinde hatte darum angesucht, um zur Herelnbringung der Ernte einen Ersatz für die in den Krieg eingeritckten Arbeitskräfte zu erhalten. Die Russen wurden zunächst für eine Rächt in dem neucrbauten ersten Stock des Armenhauses untergebracht. Wer hätte je gedacht, daß Kriegsgefangene, Leute aus dem fernen Rußland, als erste diese Räume bewohnen und darin schlafen sollten? Doch schon am Morgen des folgende» Tages wurden sie unter die Bauernhänser der hiesigen Gemeinde verteilt. Reuhofen a. d. Krems, 20. Juli. (E i n b r » ch s d i e b st a h t.) Am Donnerstag den 15. ds. hat zwischen 2 und 3 Uhr nachmittags ein Dieb die Gelegenheit, wo alle Leute auf dem Felde waren, bcniitzt, um dem Besitzer des Schimplgutes in Guglbcrg Andrcas Altinger einen Besuch abzustattcn. Das Ergebnis war ein ganz zufriedenstellendes, da er mit beiläufig 1000 Kr. in Geld und Gcldeswert die Weiterreise antretcn konnte. Der Gendarmerie, die sofort oon dem unliebsamen Ereignis verständigt wurde, gelang es ohne Polizeihund, den Dieb am nächsten Tage in Rcttingsdorf zu ergreifen. Das gestohlene Gut wurde zum größten Teile zustande gebracht. Reuhofen a. d. Krems, 20. Juli. (Das U n g e w i t t c r), welches sich vergangenen Samstag gegen 6 Uhr abends, von Westen kommend, über unsere Gegend entlud, hat auch hier großen Schaden angerichtet. Das Obst liegt wie Im Herbste am Boden. Viele abgebrochene Aeste und Bäume sieht man in den Gärten. 2(ud) in den Waldungen wurden viele Bäume entwurzelt oder in der Mitte abgebrochen. Dem Hagel fielen auch mancf)c Fensterscheiben zum Opfer. In der Ortschaft Guglbcrg, wo der Hagel dichter fiel, wurde in den Weizen- und Haferfeldern das Getreide so ausgeschlagcn, daß die Leute einen bedeutenden Schaden haben. Das Korn war zum Gliick schon unter Dach. Enns, 19. Funi. (A n k u n f t von Verwundete ».) Am Sonntag den 18. ds. nach 12 Uhr mittags traf in der Station Enns der Spitalzug Rr. 26 (Heiinntsstation Linz) mit Verwundeten ein. Er brächte über 200 verwundete Soldaten aller Ovationen. Darunter befinden sich über 60 Schwcrvcrwundete. Die leichter Verwundeten kamen in das RcscrvcspNal Volksschule, die anderen in die Dragoner- und in die Lerchcntalerkascrne. Den Transport besorgte die Sanitätsabteilung des „Roten Kreuzes", die Fcucriochr Enns und Pflegemannfchaft aus den Spitälern. Da auch diesmal gciriigend Transportinittcl zur Verfügung standen, war der Transport in die Spitäler bis halb 2 Uhr beendet. Die Verwundeten kämpften gegen die Russen und machten die siegreiche Offensive durch Galizicn mit. Ruch ihrer Verwundung waren sie durch drei Wochen in den Spitälern in Iägerndorf mrtergcbracht, woselbst sie am Samstag gegen lt Uhr mittags abfuhrcn. In den ersten drei Waggons befanden sich auch 107 Russen, welche verwundet in österreichische Gefangenschaft fielen- dieselben wurden nach Linz transportiert. Der letzte Verwu'ndetentransport traf in Enns am 20. Mai ein. Enns, 19. Iuli. (R c a l v e r ft e i g e r u n g.) Bei der am Samstag den 17. Iuli nachmittags 4 Uhr in Angersberg, Gemeinde Hargelsberg, stattgefundenen Versteigerung des Ruß- bichlergutes Nr. 1-1 in Angersberg samt ledigem Grund „Ruß- bichlerwiese" wurde dasselbe dein Georg Linecker, Privaten aus Kematen a. d. Krems, um den Betrag von 25.000 Kr. zugcschla- gen. Der Schätzwert des Rußbichlergutes betrug 35.000 Kr., der des ledigen Grundes 2000 Kr. Enns, 19. Iuli. (G c w i t t c r.) Am Samstag den 17. ds. nach 6 Uhr abends brach ein heftiges Gewitter los, welches von starkem Sturm begleitet ivar. Es fetzte wolkenbruchartiger Regen ein, der alsbald die Straßen der Stadt in Bäche verwandelte. Auch Hagclfchloßen fielen in Massen. In der Nähe von Enns schlug ein Blitz in einen Birnbaum ein. Den Korn- und Weizenmandeln wurde durch den Sturm arg zugcsctzt; bei einem Bauern nächst Moos wurden allein bei -1000 Mandeln niedergeworsen. gierung habe beschlossen, der Kammer vorzuschlagen, vom 1. August angefangen die den Betrag von 10.000 Franken übersteigenden Staatsgehalte um die Hälfte, die Gehalte zwischen 8000 und 10.000 Franken um ein Drittel für die Kriegszeit zu kürzen. Das Ende der Maisbrotzeit. Wir lesen in den Blättern: Die Zeit, in der das Maisbrot, eine der unangenehmst empfundenen Erzeugnisse, die uns der Krieg beschert hat, wieder verschwinden wird, ist nicht mehr fern. Nur noch wenige Wochen wird dieses Gebäck mit seiner Neigung, in Brösel zu zerfallen und Verdauungsbeschwerden zu verursachen, zum Verkaufe gelangen. Mitte August dürfte die Aera des Maisbrotes über- standen sein und dann werden die Bäcker zum Brotb a ck e n wieder reines K 0 r n m e h l verwenden können. Auch Weizenmehl wird zur Vermischung mit Roggenmehl für Koch zwecke zum Verkaufe gelangen. Die Ernährung wird daher bald wieder eine wesentliche Verbesserung und Erleichterung erfahren. Das Verbot zur Herstellung von Kleingebäck dürfte wahrscheinlich nicht aufgehoben werden, infolgedessen wird das Publikum auch nach der Einbringung der neuen Ernte auf Kaisersemmeln, Kipfeln und Baunzerln verzichten müssen, dafür dürfte es aber dann wieder seinen weißen Kriegs wecken zum Kaffee erhalten. Die Kriegsgefangenen in Serbien. Genf, 14. Fuli. Das serbische Kriegsministerium errichtete in Nisch ein amtliches Auskunftsbureau für Kriegsgefangene. Lieb' Vaterland magst ruhig sein.... Aus Innsbruck, 15. ds., wird gemeldet: Dieser Tage sind im Krankenhause in Bozen drei Frauen von Zwillingsknaben genesen. Alle sechs Knaben sind frisch und munter. Die Männer der drei jungen Frauen, welche sämtliche im Felde stehen, werden sicherlich ob dieser freudigen Ereignisse nicht wenig überrascht sein. Fn Sistrans waren die drei Heuer bisher vorgekommenen Geburten Zwil- lingsZeburten.'»

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