Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

(Lohninger St. Georgen im Attergau 81.) Der Pfleger war bereits nach Zwischpalden gezogen, das im Jahre 1621 den Namen Frankenburg erhielt. Von der alten Frankenburg sind nur geringe Mauerreste sichtbar. Von dem Bamberger Besitz gelangte durch die Fürstbischöfe manches an daS.von Bamberg aus «stiftete Kloster Aspach in Bayern. Von der Bamberger Burg Frankenburg hört man im Jahre 1160. Am 4. Februar dieses Jahres erklärte Kaiser Friedrich I. zu Pavia die Besitzungen des Hochstiftes Bamberg, darunter auch Frankenbnrg, als ledig jeglichen Lehensbandes vom Reiche, bestimmte aber zugleich, daß kein Besitz des Hochstiftes zu Lehen ausgegeben werden oder unter dem Titel eines Burglehens dem Nutzgenusse des Bischofs entzogen werden dürfe — sub cvlore castrensis beneficii a privatis usibus alienare. Bis zum Jahre 1290 werden auch nur Bamberger Pfleger genannt: Chunrad, Mechtfrid, Friedrich. Aber schon in diesem Jahre finden wir Frankenburg, trotz des als Reichsgesetz anzusehenden Verbotes des Kaisers Friedrich, an die Schaunburger verpfändet. Daß mit der Verpfändung auch zugleich eine Übergabe der Burg und Herrschaft Hand in Hand ging, ergibt sich aus dem Inhalt der Erklärung des Grafen Heinrich von Schaunburg vom 17. Mai 1290. Er bestätigt darin, die Burg Frankenburg für ein Darlehen von 800 Mark als Pfand und dabei die Bewilligung erhalten zu haben, mit Vorwissen des Dechants von Schörfling und des Pflegers Friedrich von Friedburg 100 Mark zum Ausbau der Burg (versteht sich auf Kosten des Bischofs) auszugeben. Die Forderungen der Schaunburger auf Frankenburg stiegen. Am 6. April 1309 erklärte Heinrich der Ältere von Schaunburg, daß er dem Bischof neuerlich 500 Mark gegeben und daß die Burg unter Bischof Arnold mit 800 Mark und unter Bischof Leopold mit 200 Mark belastet worden sei. Im Jahre 1319 mußte Heinrich von Schaunburg die Verpflichtung eingehen, den Herzogen von Österreich unter anderm mit seinen Vesteir Schann- burg, Neuhaus, Kammer, Wasen und Frankenburg im Kriegsfalle dienstbar zu sein. Der Bischof war nicht in der Lage, selbst die Schulden auf Frankenburg abzustoßen. Er versuchte die Herrschaft auf einem anderen Wege aus der Hand der Schaunburger zu bringen und gab tut Jahre 1328 dem Heinrich von Hohenlohe die Ermächtigung, Frankenburg auszulösen. Es kam aber nicht dazu, denn auf Frankenburg walteten ununterbrochen Pfleger aus der Reihe Schaunburger Dienstmannen, darunter Hans der Schifer, der vom Jahre 1362 bis 1371 auf Frankenburg seßhaft war. Der Bischof kam nun im Jahre 1376 mit seinem Domkapitel überein, die Schlösser Frankenburg, Kogl uud Friedburg zu verkaufen. Er versprach im Jahre 1376, wenn wegen des Verkaufes beim päpstlichen Stuhle Schwie- rigkeiten gemacht würden, das Domkapitel schadlos zu halten. 78

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