Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

scheinen. Sie gehörten ihrem Range nach (entsprechend der Einteilung des Adels im Schwab-enspiegel) zum letzten Heerschild, und wurden als „ein- schildige" Ritter bezeichnet, die wohl Lehen empfangen, aber keine ritter- mäßigen weiter ausgeben konnten. Daß Achleiten selbst Lehen war, zeigt schon die geringe Rangstellung, welche die ersten Inhaber, Die Achleitner, bei Aufzählung von Zeugen in den Urkunden einnahmen. Da der Abt von Kremsmünster sie im Jahre 1200 als seine Ministerialen bezeichnet, so wäre in erster Linie an die Zugehörung von Achleiten zum Kloster Kremsmünster zu denken. Der Umstand aber, daß nach einer späteren sicheren Nachricht zum Schlosse Achleiten das Fischwasser unterhalb des Schlosses, der Ziegelhof, die Güter auf der Haid, Princz, Rebel in der Au, Nachlein und die Schicklmühle, Pfarre Kematen, gehörten, spricht gegen das Abhängigkeitsverhältnis als Lehen zum Kloster Kremsmünster. Naheliegendist dann die Annahme: daß Achleiten ehemals Eigentum der beuachbarten Rohrer war uud mit der Burg Rohr im Jahre 1303 an den Landesfürsten überging. Die Ministerialität der Inhaber von Achleiten zu den Äbten von Kremsmünster könnte dann durch! den Besitz von Almeck herrühren. Vom Schlosse Achleiten selbst ist erst die Rede, als die Achleitner schon nicht mehr in dessen Besitz waren. Achleiten kam aus ihrer Hand, bevor noch der Letzte des Mannesstammes Hans Achleutner im Jahre 143.1 das Zeitliche segnete. Wie der Besitz an den aus NiederösteKeich stammenden Konrad von Meilleinsdorf gelangte, ist unbekannt. Dieser konnte Achleiten schon im Jahre 1375 an den ehrbaren Knecht Wilhelm den Städter (von Stadlkirchen) verkaufen. Zwei Jahre später tat dieser das gleiche durch Verkauf an Hans den Lerwiller (von Lehrbichl bei Schwanenstadt). Als Wendelmut, die Tochter Lerwillers, sich, au Wolfhard von Sinzendorf verheiratete, erhielt sie das halbe Haus Achleiten mit in die Ehe. Durch einen zur Zeit Wolfhards von Sinzendorf im Jahre 1398 ausgestellten Ablaßbrief erfahren wir auch, daß um diese Zeit die im Jahre 1643 abgebrochene und später dnrch eine Marienkapelle ersetzte Kapelle St. Leonh-ard bestand. Achleiten kam im Jahre 1482 in den Besitz einer anderen Linie oer Sinzendorfer. Margaret, die Tochter des Reinprecht von Sinzendorf aus dieser Linie, heiratete Heinrich den Öder von Götzendorf und Pernegg und brächte ihm Achleiten zu. Ihre Tochter Apollonia nahm im Jahre 1602 Erhard den Wienthaler zum Manne, womit das Gut an diesen, und dessen Familie gedieh. Gottfried Freiherr von -Grienthal, der mit Jsabella, Tochter des Matthias Castner von Siegmundslust, verheiratet war, verkaufte Achleiten mit Hehenberg an seinen Schwiegervater. Von ihm erwarb das Gut im Jahre- 1692 der Erzbischof von Salzburg Johann Ernst Graf von Thun (t 1709). Dieser bildete aus Achleiten mit Hehenberg ein Realfideikommiß, das jedoch schon im Jahre 1815 in ein Geldfideikommiß umgewandelt wurde. 2

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