Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

ihren Handel anf der Donau Anländestellen am Luftenberg, Spielberg und Langenstein zu beschaffen; auch Salz führten sie über Luftenberg ins Mühl- viertel. Darüber beschwerten sich vornehmlich die Bürger von Enns, daß dadurch die Maut zu Enns abnehme und auch die Stadt leide, die zur Bewachung außer allen anderen Lasten täglich 60 Mann verwenden müsse (damals drohten ja die Ungarn). Auch die anderen Städte fühlten sich beeinträchtigt, weil auf diesen ungebührlichen Legstätten auch Bier und Eisen ausgeladen werde, was dann wieder Kaiser Friedrich am 19. Februar 1491 verbot. Die Schallenberger pollführten am 30. März 1486 eine Stiftung ihres Vaters und Großvaters an das Kloster Pulgarn, behielten sich dabei vor, die Erfüllung der Stiftungsbedingungen vour Schlosse Luftenberg durch die jeweiligen Besitzer überwachen zu lassen. Die Schallenberger behielten Luftenberg, bis Christoph von Schallen- berg das Gut an Helmhart Christoph Weissenwolf im Jahre 1679 verkaufte; in dem Besitze der Weissenwolf ist Luftenburg noch heutigen Tages. Von der ehemaligen Beste ist nur ein Stück der Umfassung und ein in Felsen gehauener Raum zu sehen. Der Meierhof neben der Burg besteht noch. Zur Beste Luftenberg gehörte ein Burgfried, der von den Orten Pulgarn, Statzing, Resch im Feld, Abwinden gegen Norden begrenzt wurde, aber auch über die Donau reichte und Raffelstätten einschloß. Gegen Westen bildete der Reichenbach die Grenze. Der Burgfrieden ohne hohe Gerichtsbarkeit war ein Ausbruch! aus dem seit 1644 bestehenden Landgericht Haus. Der Gutsbestand der Herrschaft lag in den Steuergemeinden Luftenberg, Steyregg, Lachstatt und Pulgarn. 104. Lustenselden (Kaplanhof). Nach Ziegler, „Geschichte von Urfahr", Anmerkung 17 zu Kapitel 5, wäre der ursprüngliche Name des Kaplanhofes „Pfaffenhard" gewesen. Pfaffcnhard hätte dann erst dem Stadtrichter Michel Herzog (ein Michel Herzog, Richter, lebte 1417—1460) gehört, dann durch Einheirat an die Linzer Familie Hohenfurter gekommen, am 26. April 1530 durch kaiserlichen Freibrief zu einem Edelsitz erhoben und in Lustenselden umbenannt worden. Felizitas, Tochter des Bernhard Hohenfurter, heiratete den Christoph Hackl. Nach dessen Tode erst wäre der Sitz an die Kaplan gelangt und auf diese Weise zum Namen Kaplanhof gekommen. Ganz so kann sich die Sache nicht Verhalten haben. Nach Hoheneck III 82 besaß bereits Wolfgang Kaplan (er ist 1492 bis 1499 als in Linz seßhaft bekundet) diesen Hof; im Jahre 1514 war es Sekker, Burgen und Schlösser. 161 21

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2