Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Namen von Bürgern überliefert, Heinrich der Garzhon, Bernhard Ruchlose, Chnnrad Wachrainer. Durch den Namen Ulrich des Mauter ist das Bestehen der landesfürstlichen Maut in Linz zu gleicher Zeit gesichert. Der älteste uns bekannt gewordene Pfarrer von Linz hieß Otto. Er lebte um das Jahr 1240. Pfarrkirche war noch die Martinskirche beim Schlosse, als Taufkirche erscheint sie im Jahre 985. Als die alte Stadt den im Laufe des 13. Jahrhunderts sich geltend machenden Zuzug vom Lande nicht mehr aufnehmen konnte und dieser sich außerhalb der alten Ringmauer ansiedelte, wurde die Pfarre vom Schlosse in die neue Ansiedlung östlich des Marktes verlegt. Der Bau der Stadtpfarrkirche war im Jahre 1286 vollendet. Im Jahre 1273 bestand schon das Minoritenkloster. Eine mittelalterliche Stadt verlangte unter allen Umständen eine Stadtbefestigung. Eine solche war bei Linz schon im Jahre 1236 vorhanden, als die Stadt den vereinigten Aufgeboten des Königs von Böhmen, des Patriarchen von Aquileja und mehrerer Bischöfe erfolgreich Widerstand leistete. Wohl zur selben Zeit, als es zum Baue der neuen Pfarrkirche kam, wurde auch die neue Ringmauer, die östlich der Kirche verlief, errichtet. Die Stadt kam mit den österreichischen Ländern im Jahre 1276 aus der Herrschaft des Herzogs Ottokar unter die der Habsburger. Gewiß nicht ohne Widerstand. Kaiser Rudolf brauchte im Oktober 1276 zum mindesten fünf Tage, um die Stadt in seine Gewalt zu bringen; er gibt ja den Ennsern gegenüber seinem Unwillen darob deutlich Ausdruck. Die Linzer Maut war eine der einträglichsten Einnahmsquellen der österreichischen Landesfürsten. Im Jahre 1290 war der Ertrag 5000 7« und stieg im Jahre 1329 auf 6500 U. Freilich ging das meiste auf Besoldungen und für die Burghut auf. Ein Leprosenhaus iu der Kapuzinergasse bestand bereits im Jahre 1260 und schon vor dem Jahre 1334 muß das Heilige-Geist-Spital auf der Landstraße von den Bürgern errichtet worden sein. Mit dem Anwachsen der Einwohnerzahl und den damit vermehrten Geschäften konnte mit der wohl noch weiter bestehenden Einrichtung der ehaft Taidinge das Auslangen nicht mehr gefunden werden. Zur Abwicklung laufender Angelegenheiten tritt nun der „Rat" ein. Während im Jahre 1256 noch die Gesamtbürgerschaft die universitas civium von Linz eine Erklärung äbgibt, urteilt im Jahre 1288 bereits Richter und der „gesworn Rat". Mit der Verwendung des deutschen Ausdruckes „Rat" für den sonst gebrauchten consules oder jurati begann Linz früher als alle deutschen Städte. (Schönberg, Technik des Finanzhaushaltes der deutschen Städte, S. 16.) Im Deutschen Reiche erscheint die Bezeichnung „Rat" erst im Jahre 1303. Von einer Zweiteilung des Rates, in einen inneren und einen äußeren, in Linz hören wir schon im Jahre 1291. 151

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